Truppenübungsplatz Ralsko

Der Truppenübungsplatz Ralsko war ein militärisches Sperrgebiet im Norden Tschechiens, in der Region Liberecký kraj und zu einem kleinen Teil im Středočeský kraj zwischen den Städten Doksy (Hirschberg am See), Mimoň (Niemes), Stráž pod Ralskem (Wartenberg am Rollberg), Mnichovo Hradiště (Münchengrätz) und Bělá pod Bezdězem (Weißwasser). Seine Ausdehnung entspricht grob der geomorphologischen Einheit Ralská pahorkatina (Rollberg-Hügelland). Das Gelände ist 250 km² groß.

Das Areal mitsamt allen zuvor von Sudetendeutschen bewohnten Dörfern wurde 1947 für das Militär geräumt. 1947–1968 nutzte die Tschechoslowakische Armee und 1968–1991 die Sowjetarmee den Platz. Seit dem Abzug der Truppen 1991 ist Ralsko für Zivilisten wieder zugänglich. Sieben Orte sind neu besiedelt worden und haben sich zur Gemeinde Ralsko zusammengeschlossen. 17 Dörfer wurden zerstört. Ihre Überreste und Ruinen der militärischen Einrichtungen sind immer noch sichtbar. Die offenen Flächen und Wälder sind mit Munition, das Grundwasser mit Schadstoffen kontaminiert. Die jahrzehntelange Absperrung ließ aber auch eine ökologisch wertvolle Landschaft entstehen, in der viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten leben. Das Betreten des Geländes ist mit Einschränkungen erlaubt.

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