Udonen

Die Udonen waren ein Adelsgeschlecht, das vom 10. bis ins 12. Jahrhundert als Grafen den Norden und Osten des Elbe-Weser-Dreiecks verwaltete. Heinrich von Stade („der Kahle“, † 976) nahm seinen Sitz in Harsefeld und errichtete dort 965/969 die Burg Harsefeld. Wohl 1014 verlegten die Grafen ihren Sitz nach Stade und nannten sich Grafen von Stade.

Heinrichs Enkel Udo I. wurde im Jahr 1056 Markgraf der Nordmark. Die Nordmark umfasste die heutigen Gebiete östlich der Altmark an der Mittelelbe. Alsbald, aber auch noch nach ihrem Aussterben wurde die Grafschaft an der Unterelbe in Urkunden als comitatus marchionis Udonis (Grafschaft des Markgrafen Udo) bezeichnet. Die Udonen ließen sich die Reichsunmittelbarkeit für die Grafschaft Stade 1063 vom Erzbistum Bremen abkaufen und regierten fortan dort als dessen Vasallen, in der Altmark aber bis 1134 als Reichsfürsten. Mit den Brüdern Udo IV. († 1130), Rudolf II. († 1144) und Erzbischof Hartwig I. von Bremen starb die Familie im Mannesstamm aus. Der Grafentitel für die Nordmark ging schon 1134 an den Askanier Albrecht I., dem deren erneute Ausdehnung nach Osten – nun als Mark Brandenburg – gelang. Hartwig wurde wegen seines geistlichen Standes das Recht, Rudolf zu beerben, durch Heinrich den Löwen streitig gemacht, der die Grafschaft Stade ab 1145 für einige Jahre regierte. Erst nach seiner Absetzung durch Kaiser Friedrich Barbarossa kam der größte Teil der Grafschaft unter die direkte weltliche Herrschaft der Bremer Erzbischöfe.

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