Ulcus cruris
Der Begriff Ulcus cruris (lateinisch ulcus „Geschwür“, und crus „Schenkel, Unterschenkel“) oder Unterschenkelgeschwür bezeichnet in der Medizin ein Ulkus im Gewebe des Unterschenkels. Die Pluralform Ulcera cruris bezeichnet neben der allgemeinen Mehrzahl (die Geschwüre des Schenkels) mehrere Wunden an einem Bein und Ulcera crurum bedeutet, dass Wunden an beiden Beinen bestehen. Ein Ulcus cruris entwickelt sich üblicherweise zu einer offenen, meistens exsudierenden Wunde, die über lange Zeit nicht abheilt, und daher als „chronische Wunde“ bezeichnet wird. Diese Erkrankung und ihre Behandlung sind bereits im 14. und 15. Jahrhundert von Ärzten und Badern beschrieben worden. Umgangssprachlich wird das Ulcus cruris auch als „offenes Bein“ bezeichnet. Betroffen sind meistens ältere, von mehreren Grunderkrankungen betroffene (multimorbide) Menschen.
Häufig tritt ein Ulcus cruris als schwerste Form einer chronischen-venösen Insuffizienz (Ulcus cruris venosum) auf. Zeigt es dabei trotz optimaler Therapie innerhalb von drei Monaten keine Heilungstendenz und heilt binnen zwölf Monaten nicht ab, gilt es als therapieresistent.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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L97 | Ulcus cruris, anderenorts nicht klassifiziert |
I83.0 | Varizen der unteren Extremitäten mit Ulzeration |
I83.2 | Varizen der unteren Extremitäten mit Ulzeration und Entzündung |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |