Umlaut
Als Umlaut wird in der Sprachwissenschaft eine besondere Weise des Lautwandels von Vokalen bezeichnet, wie sie beispielhaft für verschiedene germanische Sprachen beschrieben ist. Dabei wird die Aussprache eines Vokals assimilierend dem Vokal oder Halbvokal einer umgebenden Silbe angeglichen, beispielsweise als i-Umlaut vor einem /i/-Laut. In der Geschichte des Hochdeutschen tritt i-Umlaut im Althochdeutschen als Primärumlaut bei umgelautetem /a/-Vokal in Erscheinung, wiedergegeben mit dem Schriftzeichen e. Im Mittelhochdeutschen sind weitere umgelautete Vokale schriftlich repräsentiert, in neuhochdeutscher Sprache mit eigenen Graphemen, heute oft den Umlautbuchstaben ä, ö und ü. Ähnliche Lautwandelprozesse aus dem i-Umlaut treten in anderen germanischen Sprachen auf; bei allen wird die frühe Umlautung von *e nach *i vor folgendem i-Laut angenommen, ausgenommen das Gotische. Daneben sind Umlautentwicklungen vor einem /a/-Laut oder einem /u/-Laut als a-Umlaut beziehungsweise u-Umlaut bekannt, zum Beispiel im Isländischen.
Die beim Lautwandel durch Umlauten jeweils entstandenen Laute – ein Umlautvokal bzw. Umlautdiphthong – werden Umlaute genannt. Die gleiche Bezeichnung ist für die sie symbolisierenden Buchstaben ä, ö, ü gebräuchlich; das diese von den Buchstaben a, o, u unterscheidende Zeichen ist das Umlautzeichen (englisch: umlaut).
Andere als die germanischen Sprachen haben dem Umlaut verwandte Erscheinungen. Dazu gehört insbesondere die im Griechischen und dem Avestischen häufige Epenthese des i.