Umweltgerechtigkeit

Umweltgerechtigkeit (engl. environmental justice) wird in den Vereinigten Staaten seit Anfang der 1980er-Jahre ein Problem im Schnittfeld von Umwelt-, Sozial- und Gesundheitspolitik bezeichnet. Menschen mit einer niedrigeren sozialen Stellung in einer Gesellschaft bzw. ärmere Gesellschaften sind häufig stärker von Umweltbelastungen und deren Folgen betroffen als sozial besser gestellte Menschen bzw. Gesellschaften. Bei der Umweltgerechtigkeit geht es darum für die Lösung dieses Problem zu arbeiten und allen Menschen die gleichen Lebenschancen zu geben.

In den USA werden neben dem meist verwendeten Begriff „environmental justice“ weitere Begriffe mit ähnlicher Bedeutung verwendet: „environmental inequity“ (politisch abschwächend), „environmental discrimination“ und „environmental racism“ (politisch verstärkend). Inhaltlich bestehen Beziehungen zu „environmentalism of the poor“ (Martinez-Alier 2005) und „popular environmentalism“ (Carruthers 2008). Der englische Begriff „ecological justice“ bzw. „eco-justice“ entstammt einer anderen Theorietradition („deep ecology“) und meint etwas sehr anderes.

Die übliche deutsche Übersetzung von „environmental justice“ ist „Umweltgerechtigkeit“; daneben wird auch „umweltbezogene Gerechtigkeit“ verwendet. „Ökologische Gerechtigkeit“ (als Übersetzung von „ecological justice“) hat einen weiten und heterogenen Bedeutungsumfang, indem sie neben der sozialen Verteilungsgerechtigkeit die Rechte aller Lebewesen miteinbezieht, die Beziehung zwischen Mensch und Natur beschreibt; das Konzept der ökologischen Gerechtigkeit richtet sich gegen eine externalisierende Behandlung der Natur und darf nicht mit „Umweltgerechtigkeit“ verwechselt werden.

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