Unierte Evangelische Kirche in Polen
Die Unierte Evangelische Kirche in Polen (polnisch Ewangelicki Kościół Unijny w Polsce) war zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg eine regionale protestantische Religionsgemeinschaft im Nordwesten der Zweiten Polnischen Republik mit Sitz ihrer zentralen Leitungsorgane in Poznań (Posen). Sie war eine evangelisch unierte Kirche in der Tradition der altpreußischen Landeskirche, die ab 1817 durch Verwaltungsunion protestantischer Kirchengemeinden verschiedener Bekenntnisse (Augsburgisches [überwiegend], Helvetisches und teils uniertes Bekenntnis) entstanden war. Die Unierte Evangelische Kirche umfasste evangelische Kirchengemeinden aus den früheren preußischen Kirchenprovinzen Posen und Westpreußen und aus dem Kirchenkreis Soldau der Kirchenprovinz Ostpreußen sowie wenige niederschlesische Kirchengemeinden, die in Folge der Wiederbegründung Polens durch den Versailler Friedensvertrag im Jahr 1920 auf polnisches Staatsgebiet zu liegen gekommen waren. Bis zu den Grenzveränderungen am 1. April 1938 lagen alle Kirchengemeinden in den beiden Woiwodschaften Pommerellen (1938–1939: Großpommerellen) bzw. Posen (Großpolen). Danach lagen einzelne Kirchengemeinden auch in der Woiwodschaft Warschau (Land).