unisono

Der musikalische Begriff unisono (italienisch „im Einklang, einstimmig“) bezeichnet das Verfahren, alle Beteiligten eines Klangkörpers gemeinsam dieselbe Melodie singen bzw. spielen zu lassen, auch in verschiedenen Oktaven. Der erzielte Effekt besteht in starker Durchschlagskraft bei gleichzeitig großer Klangentfaltung. Die europäische Kunstmusik strebt hier größtmögliche Präzision und damit möglichst vollständige Verschmelzung zu einem einheitlichen Gesamtklang an. Andere Musikkulturen wie die orientalische Musik oder gewisse Formen des Jazz bevorzugen die Individualisierung der Einzelstimmen durch kleine individuelle Abweichungen voneinander (Heterophonie). Johann Sebastian Bach trug Verzierungen erst in die ausgeschriebenen Stimmen ein (und dadurch nicht überall exakt gleich), das lässt vermuten, dass auch er an diesen Stellen nicht vollständige Präzision anstrebte.

Wenn sich bei einer mehrstimmigen Komposition aus der Stimmführung ein Übergang von der Zweistimmigkeit zur Einstimmigkeit (zum unisono) ergibt, erhalten die einzelnen Noten einen Hals nach oben und nach unten. Bei größeren Abschnitten werden die Notenhälse jedoch wie bei Einstimmigkeit gestielt und der Abschnitt mit italienisch a due („zu zweit“) oder à 2 gekennzeichnet.

„Unisono“ ist zudem eine Spielanweisung für Orchestermusiker, die ein vorangegangenes divisi, also eine Teilung der Gruppe in zwei oder mehr Untergruppen, aufhebt.

Bei manchen Synthesizern findet sich ebenfalls die Möglichkeit, das Gerät im Unisono-Modus zu betreiben. Hierbei kann man das Gerät nicht mehr polyphon spielen. Dafür wird beim Auslösen eines Tones (beispielsweise durch Drücken einer einzigen Taste) derselbe Ton durch alle vorhandenen Klangerzeuger gleichzeitig gespielt, was den Klang durchdringender und präsenter werden lässt.

Auch außerhalb der Musik drückt der Begriff Übereinstimmung aus. („Sie behaupten unisono, dass…“)

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