Unitarismus in den Vereinigten Staaten
Der Unitarismus in den Vereinigten Staaten entwickelte sich im Wesentlichen wie in England. Ausgangspunkt war die Etablierung einer antitrinitarischen Theologie, die sich seit der Zeit der Aufklärung unter dem Einfluss des Sozinianismus und Rationalismus ausbreitete. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts begannen sich Teile des Unitarismus unter dem Einfluss des Idealismus und Transzendentalismus zu öffnen, so dass sich ein Teil des nordamerikanischen Unitarismus vom Christentum löste. Eine wesentliche Rolle spielte hierbei die Aufnahme der Ergebnisse der vergleichenden Religionswissenschaft. Schwerpunkt des amerikanischen Unitarismus war im frühen 18. Jahrhundert vor allem Neuengland.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vereinigte sich die unitarische Kirche Nordamerikas mit der universalistischen; seitdem tritt sie als Unitarian Universalist Association (UUA) auf. Die Unitarier-Universalisten (UU) verstehen sich nicht mehr notwendigerweise als christlich, ohne jedoch christliche Ansätze völlig auszuschließen. Viele heutige Unitarier sind somit im theologischen Sinne nicht mehr unitarisch. Neuere Gegenbewegungen betonen dagegen wieder stärker das christliche Element des Unitarismus wie auch des Universalismus.