Ursus (Mitdoge)

Orso Particiaco, in den zeitlich näheren Quellen Ursus, bzw. Partecipazio oder Participazio in den neuzeitlichen Darstellungen, war nach der venezianischen traditionellen Geschichtsschreibung, also der vom Staat kontrollierten Historiographie, nie als Doge von Venedig anerkannt, weil er eher als Mitherrscher galt, als Mitdoge. Er war nur kurzzeitig, etwa von 885 bis 887, Mitdoge seines älteren Bruders Iohannes II. Particiaco, der als alleinherrschender Doge Anerkennung in den Augen der örtlichen Historiographie fand. Ursus soll die Kirche Santi Cornelio e Cipriano auf dem Lido di Malamocco gegründet haben (sie wurde später nach Murano verlegt).

Er trat gemeinsam mit seinem schwer erkrankten ältesten Bruder zugunsten des Dogen Pietro Tradonico zurück, der, wie eine Reihe von Dogen in diesen Jahrzehnten, ebenfalls nur für kurze Zeit herrschte. Bereits sein Bruder Petrus war als sein Vorgänger im Amt des Mitdogen früh gestorben und ein weiterer Bruder war bei einem Überfall ums Leben gekommen. Damit endete die Dynastie der Particiaco-Familie, ausnahmsweise durch Rücktritte, nicht durch den Tod der Dogen. Johannes und Ursus waren ihre letzten Repräsentanten. Die Familie Badoer führte sich später auf die Particiaco/Partecipazio zurück.

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