V1-Stellung
Die V1-Stellung, d. h. Verb-Erst-Stellung, bezeichnet in der germanistischen Linguistik ein Wortstellungsmuster, das im Deutschen z. B. bei selbständigen Ja-Nein-Fragen auftaucht, ferner bei eingebetteten Bedingungssätzen und anderen Satztypen. Traditionell wird dieses Muster in der Germanistik auch als Stirnsatz bezeichnet.
Mit „Verb-Erst-Stellung“ ist eigentlich gemeint, dass (in den Begriffen des Feldermodells) die finite Verbform in der vorgezogenen Position der „linken Satzklammer“ steht, während zugleich das „Vorfeld“ leer bleibt.
Abgesehen von seinen besonderen Funktionen für den Satzmodus kann der Verb-Erst-Satz gemeinsam mit dem Verb-Zweit-Satz in demselben Rahmen behandelt werden. Für weitere Einzelheiten zum grammatischen Bau siehe daher auch den Artikel zum Verb-Zweit-Satz (weiteres außerdem unter Inversion (Sprache)). Der vorliegende Artikel beschäftigt sich vor diesem Hintergrund hauptsächlich mit der Funktion der V1-Sätze in der deutschen Grammatik.
Für die Untersuchung von Satzformen mit dem Verb am Anfang in den Sprachen der Welt insgesamt siehe die Artikel zu Verb-Subjekt-Objekt- sowie Verb-Objekt-Subjekt-Sprachen.