Vaticinium Lehninense

Das Vaticinium Lehninense, die Lehninsche Weissagung, ist ein lateinisches Gedicht in 100 leoninischen Hexametern, das die künftigen Schicksale des Klosters Lehnin, der Mark Brandenburg und ihrer Herrscher kraft göttlicher Eingebung vorherzusagen behauptet. Die Abschriften, die ab 1700 in Berlin bekannt wurden, bezeichnen es in einem lateinischen Proömium als Weissagung eines Zisterziensers Hermann, der um 1300 im Kloster Lehnin gelebt habe, niedergeschrieben in einem Handschriftenband des Klosters. Diese angebliche Urschrift ist niemals gefunden worden. Inhalt und sprachliche Eigenheiten erweisen den Text vielmehr als Werk aus dem letzten Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. Auch dessen Urschrift ist nicht mehr vorhanden. Über die Identität des Verfassers gibt es nur Vermutungen.

Trotz der früh erkannten Fiktionalität der antiprotestantischen und hohenzollernfeindlichen Dichtung erlangte sie eine starke und lang anhaltende Bekanntheit in Preußen und darüber hinaus, und die Publikationen aus drei Jahrhunderten, die sie deuten und widerlegen, füllen Regale.

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