Vermisstenfall Madeleine McCann
Das britische Mädchen Madeleine Beth McCann, in den Medien oft Maddie genannt (* 12. Mai 2003 in Leicester), verschwand am 3. Mai 2007 aus einer Ferienwohnung im portugiesischen Praia da Luz. Sie wurde mutmaßlich entführt und wird seitdem vermisst. Die portugiesische Polizei stellte die Ermittlungen nach 14 Monaten ein, nahm sie jedoch fünf Jahre später wieder auf. Die britische Polizei eröffnete 2011 eigene Ermittlungen. Der Fall wurde durch die weitreichenden Suchaktivitäten ihrer Eltern Kate und Gerald McCann und das anhaltende internationale Medienecho bekannt.
Seit Juni 2020 wird der Deutsche Christian B. als mutmaßlicher Entführer des Mädchens verdächtigt. Im September 2020 erklärte der Staatsanwalt Hans Christian Wolters, der gegen B. ermittelt, er habe Beweise für Madeleine McCanns Tod. Seit April 2022 führen die deutsche und portugiesische Polizei B. als Beschuldigten. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig erhob Anklage gegen B. wegen fünf anderer Sexualstraftaten – dreifacher Vergewaltigung und zweifachem Kindesmissbrauchs. Das Landgericht Braunschweig erließ daraufhin, während B. eine andere Haftstrafe verbüßte, einen Haftbefehl, den es aber 2023 wegen Unzuständigkeit des Gerichts zurückzog.