Metrik (Typografie)

In der Typografie bilden die (optischen) Ober- und Unterkanten der sichtbaren Glyphen die vertikale Metrik, auch Typometrie genannt. Im Lateinischen Schriftsystem ergibt sich bei Verwendung von Groß- und Kleinbuchstaben ein Vierliniensystem, auch Vierlinienschema oder Hauptliniensystem genannt. Die oberen zwei Linien bilden sich hierbei aus den Oberkanten der Kleinbuchstaben mit (k, h, b etc.) und ohne Oberlänge (x, o, a etc.). Deren gemeinsame Unterkante – die Grundlinie – bildet die dritte Linie, und die Unterkante der Kleinbuchstaben mit Unterlänge (q, p, g etc.) die vierte. Die Höhe der Großbuchstaben – meist etwas geringer als die der Kleinbuchstaben-Oberlänge – wird hierbei nicht weiter beachtet.

Ein Dreiliniensystem (oder Dreilinienschema) ergibt sich bei einer Kapitälchen-Schrift (die Kleinbuchstaben werden als kleine Großbuchstaben-Varianten wiedergegeben). Die drei Linien entsprechen hier den oberen drei Linien des Vierliniensystems – allerdings liegt die mittlere manchmal etwas höher.

Ein Zweiliniensystem (oder Zweilinienschema) entsteht, wenn nur Großbuchstaben (Majuskeln) verwendet werden, deren Ober- und Unterkanten die Linien bilden.

In anderen Schriftsystemen können entsprechend andere Liniensysteme auftreten. Die Georgische Schrift kennt beispielsweise keine Groß-/Kleinschreibung, basiert aber ebenfalls auf vier Linien, jedoch in anderen Abständen als die lateinischen Schriften.

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