Vertrag von Sankt Petersburg (1755)

Der Vertrag von Sankt Petersburg wurde am 30. September 1755 zwischen dem Königreich Großbritannien und dem Russischen Kaiserreich unterzeichnet. Im Vorfeld des heraufziehenden Siebenjährigen Krieges richtete er sich gegen das Königreich Preußen, obwohl es im Text ungenannt blieb. Konkret handelte es sich um einen Subsidien- und Beistandspakt zum Schutze des Kurfürstentums Hannover, das der englischen König in Personalunion regierte. Im Fall eines Krieges bestand die Gefahr, dass Hannover von Frankreich oder dem damals mit ihm sympathisierenden Preußen besetzt und bei späteren Friedensverhandlungen als Faustpfand eingesetzt werden würde.

Die russischer Seite paraphierte zwar, unterließ aber die notwendige Ratifizierung, womit der Vertrag nie bindend wurde. Denn unterdessen hatte Großbritannien das Abkommen als Druckmittel während seiner parallel geführten heimlichen Verhandlungen mit Preußen genutzt und war so mit ihm zur Konvention von Westminster gelangt. Russland sah Preußen jedoch als seinen Gegner an und wandte sich nun von Großbritannien Österreich zu, das an einer Allianz gegen Preußen schmiedete, um wieder in den Besitz Schlesiens zu gelangen.

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