Volksgruppen in der Türkei
Zu den Bevölkerungsgruppen in der Türkei zählen Türken, Kurden, Zaza, Assyrer/Aramäer, Lasen, Armenier, Griechen, Tscherkessen, Albaner, Pomaken, Bosniaken, Georgier, Araber, Tschetschenen, Juden, Roma und zahlreiche weitere Ethnien, deren Anteil an der Gesamtbevölkerung sehr gering ist. Peter Andrews listete 1989 insgesamt 51 ethnische Gruppen auf.
Bei der 1923 ausgerufenen Republik Türkei und ihrem Vorgänger Osmanisches Reich handelte es sich stets um einen Vielvölkerstaat. Insbesondere die Küstenbereiche, Grenzgebiete und Ostanatolien waren mehrheitlich von anderen Ethnien bewohnt. Bis weit ins 20. Jahrhundert lebte in Istanbul eine bedeutende griechische Minderheit (Phanarioten).
Trotz der ethnischen Vielfalt stellen mit etwa 70–77 % Türken die Mehrheit. Die zahlenmäßig größte Minderheit der Kurden in der Türkei (~ 19 % Stand 2022) wird vom Staat nicht als Minderheit anerkannt, ebenso wenig mehrere andere Minderheiten, darunter die indigene Minderheit der Assyrer/Aramäer. In der Türkei wird bei Volkszählungen seit 1985 nicht mehr nach der Muttersprache gefragt, die Ergebnisse wurden nach der Volkszählung 1965 nicht mehr veröffentlicht.