Volkskommissariat für Bildung der RSFSR

Das Volkskommissariat für Bildung der RSFSR (russisch Народный комиссариат просвещения РСФСР Narodny komissariat prosweschtschenija RSFSR), kurz NARKOMPROS (russisch Наркомпрос) war ein staatliches Organ der Russischen Sowjetrepublik.

Es wurde im November 1917 (nach dem julianischen Kalender Oktober 1917) kurz nach der Oktoberrevolution eingerichtet und ersetzte das Ministerium für Volksbildung des Russischen Kaiserreiches, das Staatliche Bildungskomitee der Provisorischen Regierung, sowie das ehemalige Palastministerium, welches die kaiserlichen Theater, die Akademie der Künste und die kaiserlichen Paläste verwaltete.

Das NARKOMPROS war für die gesamte Organisation der Bildung, Wissenschaft, des Bibliotheks- und Verlagswesen, der Museen, Theater, Kinos, Arbeiterklubs und des Denkmalschutzes, sowie für alle weiteren kulturellen Angelegenheiten verantwortlich. Das Narkompros bestand daher aus mehreren Abteilungen, wovon die wichtigsten jene für Bildende Kunst (ISO), Kino (FOTO-KINO), Literatur und Verlagswesen (LITO), Musik (MUSO) und Theater (TEO) waren.

Dem Narkompros kommt für die Entwicklung der Kunst und Kultur in der jungen Sowjetunion eine tragende Rolle zu. Bis zu seiner Entlassung 1929 wurde es durch Anatoli Lunatscharski geleitet, der die Entwicklung der modernen Kunst und Architektur massiv förderte. Sein Nachfolger Andrei Bubnow führte diesen Kurs nicht weiter, sondern gab strikte zentralistische Weisungen (bis zur Entlassung 1937).

1946 wurde es auf Anordnung Josef Stalins durch das Bildungsministerium der RSFSR ersetzt.

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