Wölfe in Deutschland
Deutschland liegt in einem der ursprünglichen Verbreitungsgebiete des Eurasischen Wolfs. Die Eurasischen Wölfe (Canis lupus lupus) leben in den gleichen Klimazonen wie manche Unterarten des Wolfs in Nordamerika und haben die gleiche ökologische Funktion.
Im 18. Jahrhundert war der Wolf in den meisten Regionen des heutigen Deutschland ausgerottet. Spätestens die ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des 20. Jahrhunderts in Deutschland angetroffenen Wölfe waren sehr wahrscheinlich Zuwanderer. Im Jahr 2000 wurde im sächsischen Teil der Lausitz erstmals wieder eine erfolgreiche Reproduktion (Welpenaufzucht) des Wolfes in Deutschland nachgewiesen. Seit 2005 nimmt der Bestand an Wölfen exponentiell zu. Das Verbreitungsgebiet hat sich beständig vergrößert und auf große Teile der Bundesrepublik ausgedehnt.
Im Erfassungszeitraum (Monitoringjahr) 2018/19 gab es in elf Bundesländern insgesamt 105 Rudel, 25 Paare und 13 territoriale Einzeltiere; die Geburt von 393 Welpen wurde registriert. 2019 wurden laut Bundesamt für Naturschutz nach den Monitoringdaten der DBBW in Deutschland mindestens 275 bis 301 erwachsene Wölfe erfasst. Nach Hochrechnungen des Deutschen Jagdverbands (DJV) lebten seit dem Frühsommer 2019 insgesamt rund 1300 Wölfe in Deutschland, erwachsene und Jungtiere. Andere Autoren schätzten die Gesamtzahl der Individuen für das Jahr 2020 auf 1200 bis 1500 Wölfe.
Bis Ende April 2023 haben sich mindestens 184 Wolfsrudel, 47 Wolfspaare und 22 residente Einzeltiere in der Bundesrepublik etabliert.
Durchziehende Einzeltiere wurden in allen Bundesländern beobachtet, inkl. der Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin. Als letztes Bundesland bestätigte das Saarland ein Einzeltier im September 2023.