Wahl des deutschen Bundespräsidenten 1969

Am 5. März 1969 wählte die 5. Bundesversammlung in der Ostpreußenhalle auf dem Berliner Messegelände den Bundesminister der Justiz Gustav Heinemann zum dritten Bundespräsidenten. Er kandidierte auf Vorschlag der SPD (449 Sitze in der Bundesversammlung). Kurz vor der Wahl entschied sich die FDP (83 Sitze), ihn zu unterstützen. Die NPD (22 Sitze) erklärte sich für den von der CDU (482 Sitze) nominierten Bundesverteidigungsminister Gerhard Schröder.

 1964    1974 
Wahl des Bundespräsidenten
durch die 5. Bundesversammlung
(1036 Mitglieder – absolute Mehrheit: 519)
Berlin, 5. März 1969

Gustav Heinemann (SPD)
Erster Wahlgang 514  
Zweiter Wahlgang 511  
Dritter Wahlgang 512  
49,4 %
Gerhard Schröder (CDU)
Erster Wahlgang 501  
Zweiter Wahlgang 507  
Dritter Wahlgang 506  
48,8 %

Bundespräsident
vor der Wahl
Heinrich Lübke
CDU
Sitzverteilung in der
5. Bundesversammlung
nach Fraktionen
Insgesamt 1036 Sitze

Die Bundesversammlung tagte 1969 nach 1954, 1959 und 1964 zum vierten und vorläufig letzten Mal in Berlin. Die Sowjetunion hatte diesmal scharf gegen die „grobe Provokation“ protestiert, mit der DDR Militärmanöver vorbereitet, die Transitautobahn zeitweilig gesperrt und am 5. März 1969 Kampfflugzeuge über Berlin aufsteigen lassen. Nach dem Viermächteabkommen über Berlin 1971/72 fand die Bundesversammlung bis zur Wiedervereinigung Deutschlands wieder in Bonn statt, und zwar in der Beethovenhalle.

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