Waldschäden

Waldschäden ist eine Bezeichnung für die Schädigung und Gefährdung von Baumbeständen durch Veränderungen der Standortbedingungen oder Schadensereignisse, welche die Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit der Bäume überfordern. Sie fördern die Anfälligkeit von Krankheiten und können zum Absterben der Bäume bis hin zur großflächigen Entwaldung führen.

Diese überwiegend im Ökosystem Wald ablaufenden Vorgänge werden aus ökonomischer Sicht als Schäden bezeichnet, wenn sie den Holzertrag schmälern, die Bewirtschaftung des Waldes, die Funktionen des Waldes oder andere, vornehmlich anthropozentrische Bewertungen wie Landschaftsbild und Naturästhetik beeinträchtigen. Als letzte Folge von Waldschäden treten Großkahlflächen in Erscheinung. Je mehr ein Wald unter menschlichem Einfluss steht (Monokulturen, Altersklassenwald, nicht standortgerechte Artenwahl, Übernutzung u. ä.), desto geringer ist in der Regel die Biodiversität und Widerstandskraft des Ökosystems, sodass die Risiken von Waldschäden deutlich größer werden. Urwälder und naturnah bewirtschaftete Wälder sind vielfach weniger anfällig (wenngleich etwa Immissionsschäden oder Bodenveränderungen auch Naturwälder gleichermaßen oder zum Teil sogar stärker schädigen) als Forste. Daher spricht man auch von Forstschäden.

Mit dem Begriff Waldkrankheiten werden im engeren Sinne Baumkrankheiten bezeichnet. Häufig wird er aber auch als Synonym für Waldschäden benutzt. Fritz Schwerdtfeger begründet in seinem Standardwerk Waldkrankheiten die Gleichsetzung damit, dass dieses der Fall wäre, „wenn wir den Krankheitsbegriff ökologisch auffassen und ihn auf die Lebensgemeinschaft beziehen. Die Daseinsbedrohung besteht dann in einer Störung des Beziehungsgefüges.“ Ein Schaden an der Ökologie ist unter anderem die Eliminierung einer Art aus einem Ökosystem, wie beispielsweise die der Ulmen im Zuge des „Ulmensterbens“. Die wirtschaftliche Bewertung solcher Schäden kann nur indirekt und mit großen Unsicherheiten hergeleitet werden.

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