Waluburg

Waluburg war eine germanische Seherin oder Wahrsagerin aus dem Stamm der Semnonen die im 2. Jahrhundert in Ägypten in einem römischen Heerlager diente.

Ihr Name wurde in einer Inschrift auf einer Scherbe von der Nilinsel Elephantine durch Wilhelm Schubart entdeckt und von ihm 1917 erstmals wissenschaftlich rezipiert. Auf der circa 13 × 10 cm großen Scherbe aus Ton findet sich auf der Außenseite in zehn Zeilen der griechische Text mit dem Schriftbild das die Inschrift ins 2. Jahrhundert datieren lässt. Zeile acht lautet:

„Βα̣λουβουργ Σήνονι σιβύλλᾳ“

„Waluburg, Seherin aus dem Stamm der Semnonen.“

Der Name der Waluburg erscheint in korrekter Wiedergabe der germanischen Dativendung, hingegen Σήνονι σιβύλλᾳ die griechische Kasusendung zeigt. Es ist unbekannt, wie sie nach Ägypten gekommen war. Da der Eintrag Waluburgs der letzte ist nach mehreren Namen römischer und griechisch-ägyptischer Soldaten und ziviler Bediensteten, wird vermutet, dass Waluburg Soldempfängerin in römischen Diensten war.

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