Wasserkefir

Wasserkefir ist ein kohlensäurehaltiges Gärgetränk, das mit Hilfe einer Kefirkultur ähnlich der Kefirknollen angesetzt wird. Das entstehende Getränk hat geschmacklich (süß-säuerlich) und vom Aussehen her (gelblich, trüb) eine gewisse Ähnlichkeit mit Kombucha. Wasserkefir ist mittlerweile vereinzelt im Handel erhältlich. Klassischerweise wird das Getränk selbst hergestellt.

Dem mittels dieser Kefirkultur hergestellten Getränk werden verschiedenste Heilwirkungen nachgesagt, die noch erforscht werden. Beim Ansatz im Haushalt werden zusätzlich Zucker und als Stickstoffquelle Trockenfrüchte, zum Beispiel Feigen oder Rosinen, benötigt. Auch Kartoffelscheiben oder andere frische Früchte bilden eine geeignete Stickstoffquelle. Ansäuern mit Zitrone verhindert das Wachstum von Schimmelpilzen. Nach der Gärung bleibt noch wenig Restzucker übrig. Der Alkoholgehalt von Wasserkefir beträgt 0,2 bis 2 %, abhängig von der Herstellung. Der Alkoholgehalt ist höher bei anaerober Herstellung, im Kühlschrank und nach längerer Fermentation.

Die Kefirkultur vermehrt sich pro Ansatz um ca. 25–75 %, allerdings nur, wenn hartes Wasser verwendet wird. Das darin enthaltene Calcium wird für die Vermehrung benötigt. Verwendet man sehr weiches Wasser, nimmt die Menge der Kefirkultur in den ersten Ansätzen noch ein wenig zu, stagniert dann aber. Durch Zugabe von Calcium in löslicher Form, etwa als Calciumgluconat oder -citrat, kann dieser Mangel ausgeglichen und eine starke Vermehrung der Kefirkultur bewirkt werden.

Eine an Bitter Lemon erinnernde Bitterkeit des Kefirgetränkes kann durch Beigabe von Zitronenschale erreicht werden. Die im weißen Teil der Schale enthaltenen Bitterstoffe werden dann während der Gärung herausgelöst.

Wegen der weißlich durchscheinenden Kefirkultur, deren Aussehen Kristallen ähnelt, sind gebräuchliche und teilweise irreführende Benennungen der Kefirkultur auch: Japankristall, Japanische Kristallalge, Japanische Meeresalge, Himalaya-Kristallalge, Tibi, Tibicos oder lebende Körnchen (graines vivantes). Die Kristalle bestehen aus Hefen und Milchsäurebakterien, die in einer Symbiose leben.

Die einzelnen Kefirkristalle erreichen selten Größen über einem Zentimeter. Wenn in ihrem Innern Kohlendioxid entsteht, werden sie „gesprengt“, wobei die Bruchstücke weiterwachsen.

Wasserkefirferment ist ein weißes Pulver, das in Reformhäusern angeboten wird. Im Gegensatz zur „echten“ Kefirkultur handelt es sich hierbei um weitaus kurzlebigere Mikroorganismen, die sich bereits nach dem 10. Ansatz verbraucht haben. Bei der Zubereitung des Getränks gibt es keine Unterschiede.

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