Wasserversorgung des Schlossparks von Versailles

Die Wasserversorgung des Schlossparks von Versailles erfolgte durch ein komplexes System von Reservoirs, Pumpen, Leitungen und Aquädukten, mit dem die Wasserspiele des Parks von Schloss Versailles betrieben wurden. Es handelte sich dabei allein um die Belieferung der zahlreichen Bassins und Fontainen des Parks mit dem erforderlichen Wasser, nicht aber um die mit anderen Maßnahmen durchgeführte Versorgung der zeitweise mehreren tausend Personen, die im oder beim Schloss lebten oder tätig waren.

Das ursprüngliche Schloss stand in einer leicht hügeligen Gegend mit wenigen kleineren Teichen oder Sümpfen, die nur von wenigen Rinnsalen durchzogen waren. Als Ludwig XIV. 1661 mit der Erweiterung des Schlossparks begann und von seinem Gartenarchitekten Le Nôtre zusammen mit François Francine, seinem Intendant général des eaux et fontaines royales (Generaldirektor für Wasserleitungen und Brunnen), immer weitere Bassins, Kaskaden, Zierbrunnen, Wasserspiele und Fontänen anlegen ließ, musste das dazu erforderliche Wasser aus immer größeren Entfernungen zum Park geleitet werden. Zuletzt sollte der (nicht vollendete) Bau des 110 km langen Eure-Kanals der Wasserknappheit ein Ende setzen.

Die Arbeiten gingen nicht kontinuierlich voran. Der Geldbedarf der von Ludwig XIV. geführten Kriege (Holländischer Krieg (1672–1678), Pfälzischer Erbfolgekrieg (1688–1697), Spanischer Erbfolgekrieg (1701–1714)) hatte stets Vorrang und führte jeweils zur Unterbrechung der Arbeiten.

Mit der Erweiterung des Schlossparks war auch eine rasche Entwicklung der seit der Antike weitgehend vergessenen Rohrleitungstechnik verbunden. Anstelle der zu dieser Zeit noch weithin üblichen hölzernen Rohre wurden Bleirohre verwendet, ab 1671 in Frankreich erstmals sogar gusseiserne Rohre.

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