Wechselläuten

Wechselläuten (auch Permutationsläuten oder Variationsläuten, englisch change ringing) ist eine hauptsächlich im angelsächsischen Kulturraum verbreitete Kunstform des manuellen Glockenläutens. Beim Wechselläuten erklingen die (drei bis zwölf, manchmal mehr, selten aber über sechzehn) Glocken in festgelegten Abfolgen, wobei die Reihenfolge bei jedem Durchgang („Wechsel“) variiert wird. Die feste Regel lautet, dass während eines gesamten Läutens („peal“), das mehrere Stunden dauern kann, keine Reihenfolge zweimal erscheinen darf, jeder Wechsel muss sich von allen anderen unterscheiden – ausgenommen am Anfang und am Schluss, wo die Glocken einfach mehrmals der Reihe nach von oben nach unten durchgeläutet werden („rounds“).

Aus der Regel, dass kein Wechsel doppelt erscheinen darf, wurden kunstvolle mathematische Muster entwickelt, die durch feste Schemata für jede Einzelglocke die Einhaltung dieser Regel sicherstellen. Diese Schemata müssen von den Glöcknern auswendig beherrscht werden. Eine spezielle Fachsprache fasst die Bewegungen einzelner Glocken innerhalb der Reihenfolge szenisch auf und spricht beispielsweise davon, dass zwei Glocken „einander jagen“.

Ursprünglich für Kirchenglocken entwickelt, wird das Wechselläuten auch mit Handglocken praktiziert. Dies war vor allem in der Zeit des Zweiten Weltkriegs verbreitet, als in England die Kirchenglocken nicht geläutet wurden und die Glöckner auf andere Trainingsmöglichkeiten ausweichen mussten.

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