Weingartner Liederhandschrift
Die Weingartner Liederhandschrift, seltener Stuttgarter Liederhandschrift, in der Germanistik kurz auch Handschrift B genannt, ist eine Sammlung von Minnelyrik aus dem frühen 14. Jahrhundert. Ausnahmen sind ein Sangspruch von Walther von der Vogelweide, ein Marien-Lobpreis (der in Handschrift C Gottfried von Straßburg zugeschrieben wird, jedoch nicht von diesem stammt), die Minnelehre des Johann von Konstanz und ein späterer Eintrag von zehn Zeilen auf der letzten Seite.
Die Weingartner Handschrift gilt neben den anderen beiden oberdeutschen Liederhandschriften, der Großen (Handschrift C) und der Kleinen Heidelberger Liederhandschrift (Handschrift A), als Hauptquelle unserer Kenntnis der Blütezeit des Minnesangs und versammelt alle bedeutenden Lyriker des Hochmittelalters, die zwischen 1170/80 und 1230/40 gewirkt haben. Sie wurde wahrscheinlich zwischen 1310 und 1320 in Konstanz angefertigt.