Werkmeisterbücher

Die Werkmeisterbücher entstanden im 15. und frühen 16. Jahrhundert und bilden die älteste Fachliteratur, die von deutschen Architekten verfasst wurde. Die aus dem Steinmetzhandwerk hervorgegangenen mittelalterlichen Baumeister werden in zeitgenössischen Quellen, wenn sie für eine Großbaustelle wie eine Kathedrale oder für das Bautätigkeit eines Fürsten oder einer Stadt verantwortlich waren, als Werkmeister (lat. magister operis) bezeichnet. Nach der Gesellenprüfung als Steinmetz absolvierten sie eine zusätzliche Ausbildung und waren nach der Meisterprüfung befähigt, als Architekt zu arbeiten.

Für die Werkmeisterbücher ist auch die Bezeichnung Steinmetzbücher üblich, obwohl sie die handwerkliche Steinmetzarbeit nicht behandeln; sie rührt daher, dass die mittelalterlichen Baumeister durchweg ausgebildete Steinmetzen waren. Die Werkmeisterbücher beschäftigen sich vielmehr mit dem Entwurf und der Ausführung von spätgotischen Sakralbauten. Insgesamt sind sechs Bücher erhalten, von denen drei als Drucke und drei als Handschriften vorliegen. Die Werkmeisterbücher sind ein wesentlicher Bestandteil der im Mittelalter nur in Ansätzen vorhandenen Architekturtheorie.

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