Wiedervernässung
Unter Wiedervernässung werden im Naturschutz und in der Landschaftspflege Maßnahmen zur Anhebung des Wasserstandes in Feuchtgebieten wie Mooren, Feuchtwiesen oder Flussauen mit dem Ziel der Wiederherstellung oder Renaturierung dieser Ökosysteme verstanden. Die wichtigsten Maßnahmen bestehen in der Beseitigung von Drainageeinrichtungen, dem Aufstauen ableitender Gräben oder sonstiger künstlicher Wasserläufe oder dem Rückbau von Hochwasserschutzeinrichtungen (Schaffung von Retentionsflächen) und damit der Schaffung eines typischen Wasserhaushaltes.
Mittels Wiedervernässungen wird in Hochmoorresten oder in teilabgetorften Hochmooren versucht, einen moortypischen Wasserhaushalt einzustellen, der über eine Phase der Renaturierung das Moorgebiet in einen naturnahen Zustand versetzen soll. Im Idealfall kann eine Regeneration des Hochmoores erfolgen. Erste Wiedervernässungsmaßnahmen von Mooren wurden in Deutschland in den 1970er Jahren begonnen. Größere Renaturierungsprojekte wurden erstmals in den 1980er und 1990er Jahren durchgeführt, etwa am Federsee und im Schwenninger Moos. In einer Zwischenbilanz zu den wissenschaftlich begleiteten Wiedervernässungsmaßnahmen im Hinterzartener Eschengrundmoos konnte eine insgesamt positive Wirkung solcher Maßnahmen auf Flora und Vegetation des Moores nachgewiesen werden.
Wiedervernässungsmaßnahmen werden auch an Flüssen und Bächen vorgenommen, die besonders durch Hochwasserschutzbauten und Begradigung der Wasserläufe an einer Überschwemmung der angrenzenden Flächen gehindert werden. Dadurch sind in der Vergangenheit Auengebiete, Feucht- und Nasswiesen verloren gegangen.