William Langewiesche

William Langewiesche [lɑŋɡəviːʃə] (* 12. Juni 1955) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller und Journalist.

Er schloss 1974 sein Studium der Anthropologie an der Stanford University ab und arbeitete in New York als Redakteur des Magazins Flying. Nach einer Ausbildung zum Piloten flog er bis 1990 Verkehrsflugzeuge. Auch sein Vater, Wolfgang Langewiesche, war Pilot und veröffentlichte 1944 das Standardwerk Stick and Rudder. An Explanation of the Art of Flying. In den frühen 1990er Jahren veröffentlichte Langewiesche erste Reportagen in der New York Times und im Atlantic. Er schrieb über die Sahara, die Aufräumarbeiten am Ground Zero, die grüne Zone in Bagdad und – seit 2006 als Korrespondent für Vanity Fair – über die Camorra in Scampia.

Seit 2019 fungiert er als writer at large des New York Times Magazine. Sein erster Artikel erschien am 18. September 2019, eine ausführliche Abhandlung über die beiden Abstürze von Boeing-737-MAX-Maschinen in Indonesien und Äthiopien. Langewiesche listet einerseits auch Fehlleistungen des Herstellers auf, stellt jedoch die These in den Raum, dass sowohl die Fluglinien und deren Piloten in vielen Punkten versagt hätten. Nicht das MCAS, sondern eine Kette von Fehlentscheidungen habe zu den folgenschweren Abstürzen geführt. Der Pilot Chesley Sullenberger, der die Software MCAS selbst in einem Simulator geprüft hatte, widersprach Langewiesche in einem Brief an die Herausgeber der NYT deutlich: „Ich weiß aus erster Hand, vor welchen Herausforderungen die Piloten auf den letztlich abgestürzten Flügen standen und wie falsch es ist, ihnen vorzuwerfen, dass sie nicht imstande waren, ein derart gefährliches und tödliches Design zu kompensieren.“

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.