Windows-Subsystem für Linux
Das Windows-Subsystem für Linux bzw. im englischen Originaltitel Windows Subsystem for Linux, kurz WSL, ist eine in Windows 10 und Nachfolgeversionen integrierte Kompatibilitätsschicht zum Ausführen von Linux-Executables im ELF-Format. Microsoft und Canonical gingen hierzu eine Partnerschaft zu dem Zweck ein, in Windows ein Ubuntu-Image (ursprünglich 14.04 „Trusty Tahr“) herunterladen und installieren zu können. Die in diesem Image enthaltenen Anwendungen können mit WSL – im Gegensatz zum Vorgänger Windows Services for UNIX (SFU) – nativ unter Windows ausgeführt werden.
Windows-Subsystem für Linux | |
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Bash innerhalb conhost.exe unter Windows 10 | |
Basisdaten | |
Entwickler | Microsoft |
Erscheinungsjahr | 2016 |
Aktuelle Version | WSL 2 2.1.5 |
Betriebssystem | Windows 10, Windows 11 |
Kategorie | Kompatibilitätsschicht |
Lizenz | Microsoft EULA, GNU General Public License, Version 2, proprietäre Lizenz |
learn.microsoft.com/en-us/windows/wsl/ |
WSL 1 beinhaltet eine Linux-kompatible Kernelschnittstelle, die von Microsoft entwickelt worden ist, selbst aber keinen Code des Linux-Kernels enthält. Von Ubuntu bereitgestellte ausführbare Dateien laufen im User Mode darauf.
Der Nachfolger WSL 2 setzt stattdessen auf einen Virtualisierungsansatz mittels Hyper-V. Dies bietet neben einer besseren Performance auch eine vollständige Kompatibilität von Systemaufrufen, da hier ein vollständiger Linux-Kernel zum Einsatz kommt. Dies bringt allerdings die üblichen Nachteile eines Typ-1-Hypervisors mit sich. Zum einen die Tatsache, dass das Host-Betriebssystem anschließend selbst virtualisiert läuft (erhöhte Latenzzeiten könnten z. B. Echtzeitanwendungen beeinträchtigen). Zum anderen kann es Probleme geben, anschließend andere Virtualisierungsprodukte parallel zu betreiben.
Am 17. November 2022 veröffentlichte Microsoft die Version 1.0.0 des über den Microsoft Store verfügbaren Software-Pakets für Windows 10 und 11. Diese Versionsnummer hat allerdings nichts mit WSL 1 oder 2 zu tun, denn mit dem Windows-Subsystem für Linux lassen sich beide Varianten nutzen – WSL 2 ist allerdings die Voreinstellung.