Wochenplanunterricht
Der Wochenplanunterricht ist eine Form des offenen Unterrichts. Historische Wurzeln der Wochenplanidee finden sich zum Beispiel bei den Reformpädagogen Celestin Freinet, Peter Petersen und Helen Parkhurst (Dalton-Plan). Für die neuere Diskussion wurde er im Marburger Grundschulprojekt unter der Leitung von Wolfgang Klafki wissenschaftlich begleitet und in Publikationen als methodische Form zur Förderung der Selbststeuerung zuerst fast ausschließlich in der Grundschule verbreitet. In der Sekundarstufe dauerte es, einige Versuchsschulen ausgenommen, bis in die 1990er Jahre, bis man die im Wochenplanunterricht liegenden Chancen erkannte.
Die Grundidee ist, dass die Kinder und Jugendlichen ihre Arbeitsvorhaben für die Woche fixieren. Im offenen Unterricht handelt es sich dabei um selbstgewählte Aufgaben oder selbstgewählte Themen. Dabei können die Lernenden auch selbst festlegen, wann sie was, mit wem und wo arbeiten wollen. Auch die Lerngeschwindigkeit bestimmen die Kinder und Jugendlichen selbst.
Daneben gibt es eine weitere, wesentlich verbreitetere Form der Wochenplanarbeit, in der die Schüler eher eingeschränkt selbst festlegen können, wann sie was, mit wem und wo arbeiten.
Im engeren Fall ist der Wochenplan eine Unterrichtsform, in der die Kinder und Jugendlichen von den Lehrern festgelegte Aufgaben bearbeiten müssen. Diese Variante des reinen Pflichtaufgabenplans kann durch eine Auswahl von Aufgaben ergänzt sein, die die Kinder im Rahmen des Wochenplans selbst ausgewählt bearbeiten können (Kür). Das Wochenplan-Konzept stellt hier für den Lehrer ein pragmatisch und flexibel variierbares Hilfsmittel dar, um erste Schritte mit den Schülern in Richtung selbsttätiges und selbständiges Lernen zu gehen. Im engen Fall bleibt das Lernangebot Auswahl des Lehrers und wird auf die Heterogenität der Lerngruppe zugeschnitten (Innere Differenzierung). Es setzt einen Kontrapunkt zum Frontalunterricht (fragend-erarbeitenden Unterricht) und zum rezeptiven Lernen. In diesem Fall ist der Wochenplanunterricht eine Ergänzung des Klassenunterrichts, der freien Arbeit und des Projektunterrichts.
Im anderen Fall treffen die Schüler ihre Wahlen bezüglich der im offenen Unterricht beschriebenen Kategorien selbst.