Wollweberei in Göttingen
Die Herstellung von Wollwaren in Göttingen und Umgebung lässt sich bis in das 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Zunft der Wollweber hat das Stadtbild von Göttingen entscheidend mitgeprägt. Das Gewerbe verschaffte der Stadt ein kulturelles und wirtschaftliches Wachstum. Als Multiplikator für diesen rasanten Anstieg im Wollgewerbe wirkte besonders die verkehrsgünstige Lage im Leinetal und der damals dort entlanglaufende Nord-Süd-Handelsweg von Frankfurt a. M. über Göttingen und Hannover nach Lübeck. Durch die räumliche Nähe der Weideflächen am Hainberg war die Rohstofflieferung der Wolle gesichert. Das Wollgewerbe im Göttinger Raum änderte und diversifizierte sich im Laufe der Jahrhunderte, bis es in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ganz an Bedeutung verlor.