Woronesch (Radar)
Woronesch-Radargeräte (russisch РЛС Воронеж, englische Transkription: Voronezh) sind die aktuelle Generation russischer Frühwarn- bzw. Fern-Radare: Sie ermöglichen die Luftraumüberwachung vor Angriffen mit ballistischen Raketen und die Überwachung von Flugzeugen über Distanzen von mehreren tausend Kilometern.
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Die erste dieser Anlagen wurde 2009 in Lechtussi (russ.: Лехтуси) bei St. Petersburg in Betrieb genommen. Bis 2020 sollten vergleichbare ältere Radare aus der Sowjetzeit durch Woronesch-Radare ersetzt sein. Ihre Namensgebung nach dem Fluss Woronesch folgt dem sowjetischen Muster der entsprechenden Hydronym-Verwendung: Vorhergehende Radargenerationen waren als Darjal (nach der Darialschlucht), Wolga (nach dem Strom Wolga) und Daugawa (Fluss Daugawa) bekannt oder nach den Strömen Dnepr oder Dnestr benannt.
Die Woronesch-Radare werden als „stark vorgefertigt“ beschrieben, sodass ihre Aufbauzeit nur einige Monate statt Jahre beträgt und sie weniger Personal benötigen als frühere sowjetische Radare. Zudem sind sie modular aufgebaut, sodass ein Radar auch im unvollständigen Zustand (teilweise) in Betrieb genommen werden kann. Gefertigt werden sie in der TV-Fabrik Saransk: Ihre Konstrukteure Sergei Bojew (RTI), Sergei Saprykin (NPK NIIDAR, Scientific and Research Institute for Long-Distance Radio Communications, russisch Научно-исследовательский институт дальней радиосвязи, „Wissenschafts- und Forschungsinstitut für Fern-Funkkommunikation“) und Waleri Karasew (RTI Mints) wurden 2011 für ihre Arbeit an Woronesch gemeinsam mit dem Staatspreis für Wissenschaft und Technik ausgezeichnet.
Russland hat die Einführung dieser neuen Radargeräte genutzt, um seine Ablehnung über die US-Raketenabwehr in Europa zum Ausdruck zu bringen. Beim Start des Kaliningrader Woronesch-Radars im November 2011 wurde der damalige russische Präsident Dmitri Medwedew zitiert: „Ich gehe davon aus, dass dieser Schritt von unseren Partnern als erstes Signal für die Bereitschaft unseres Landes zu einer angemessenen Reaktion gewertet wird zu den Bedrohungen, die der Raketenschild für unsere strategischen Nuklearstreitkräfte darstellt.“