Wrasen
Wrasen, manchmal auch Frasen, ist einerseits die historische Bezeichnung für zwischen einem Fluss und einem Ort tief gelegenen, oft feuchten (Überschwemmungs-)Gelände, hergeleitet aus dem mittelhochdeutschen wase „Rasen, feuchte Erde“, als auch der Fachbegriff für in der Luft auskondensierenden Wasserdampf, der damit als Nebel sichtbar wird. Auch das Wort Schwaden oder Brüden wird in diesem Sinne verwendet.
Im Speziellen wird er auch für Koch- oder Backdunst verwendet, der neben Wasserdampf auch Fette enthält. Auch für andere zusammengesetzte Ablüfte wird der Begriff genutzt, wie sie etwa in der Technik beim Ablöschen von Schlacke entstehen oder sich bei Lüftungseinheiten von Gasleitungen bilden (siehe Brüden). So finden sich häufig entsprechende Hinweise für die Gefahrlosigkeit von Wrasenbildung auf Fernwärme-Lüftungskästen von Energieversorgungsunternehmen.
In der Bäckereitechnik wird der Wrasen als sogenannte Schwadengabe dem Backgut im Ofen zugegeben. Dabei kommt es zu einer gleichmäßigeren Wärmeverteilung. Hauptsächlich wird der Dampf aber gegeben, um die Oberfläche des Backgutes in der Anfangsphase des Backprozesses weich zu halten. Dadurch ist ein besserer Ofentrieb möglich. Das Gebäck bekommt durch Wrasen eine glänzende Oberfläche.
Ebenfalls von Wrasen spricht man bei Dampfturbinen, wie sie beispielsweise in Kraftwerken eingesetzt werden. Bei Dampfturbinen werden Wellendichtungen (Kohleringdichtungen bzw. Labyrinthdichtungen) eingesetzt, durch die eine Restmenge Dampf entweicht. Diese Wrasen sind allerdings, entsprechend dem verwendeten Speisewasser, nur Wasserdampf.