Xiao’erjing
Xiao’erjing (chinesisch 小兒經 / 小儿经, Pinyin Xiǎo’érjīng, Xiao’erjing: شِيَوْ عَر دٍ) oder Xiao’erjin (小兒錦 / 小儿锦, Xiǎo’érjǐn) oder kurz Xiaojing (小經 / 小经 bzw. 消經 / 消经, Xiāojīng) ist die Praxis, sinitische Sprachen wie das Chinesische (insbesondere den Lanyin-Dialekt-, Zhongyuan-Dialekt- und Nordöstlichen Dialekt) oder die dunganische Sprache in arabischer Schrift zu schreiben. Sie wird von vielen ethnischen Minderheiten verwendet, die in China dem islamischen Glauben angehören (meist Hui, aber auch von den Dongxiang und Salar) und früher von ihren dunganischen Vorfahren in Zentralasien. Sowjetische Schriftreform zwang die Dunganen, das Xiao’erjing durch die lateinische Orthographie und später durch ein kyrillisches Alphabet zu ersetzen, das bis heute in Verwendung ist.
Wie auch andere Schriftsysteme, die auf dem arabischen Alphabet basieren, wird Xiao’erjing von rechts nach links geschrieben. Das Xiao’erjing-Schriftsystem ist dem für die uigurische Sprache verwendeten heutigen Schriftsystem darin ähnlich, dass alle Vokale zu jeder Zeit explizit markiert werden. Dies geschieht im Gegensatz zur Praxis, die kurzen Vokale in der Mehrzahl derjenigen Sprachen, für die die arabische Schrift adaptiert wurde, wegzulassen (wie zum Beispiel im Arabischen, Persischen und Urdu). Dies geschieht möglicherweise aufgrund der überragenden Bedeutung des Vokals in einer chinesischen Silbe.