Zaubermärchen

Die Zaubermärchen oder Wundermärchen bilden eine spezielle Untergattung von Erzählungen im Bereich der Märchen. Gemeinsames Merkmal dieser am häufigsten vorkommenden Märchenart ist die Vorstellung, dass es möglich sei, die Wirklichkeit durch magische Handlungen oder Dinge zu beeinflussen. Magische Kräfte, die Kenntnis von Zaubersprüchen, der Besitz von sogenannten Wünscheldingen spielen eine große Rolle. Zu dieser Gattung gehören sowohl Volksmärchen als auch Kunstmärchen.

„Vor allem aber sind die Märchen voll der seltsamsten Gegenstände, denen wunderbare Fähigkeiten eignen. Da gibt es Tischleindeck-dich und Knüppel-aus-dem-Sack, ewig gefüllte Beutel und nie versiegende Töpfe und Krüge, Mäntel und Hüte, die unsichtbar machen, Schwerter, die auf Befehl alle Köpfe abschlagen, Trommeln oder Tornister, aus denen man ganze Regimenter hervortrommeln kann, Hüte, die, gerückt, Kanonenkugeln schiessen oder gewaltigen Frost erzeugen, Salben, die unverwundbar machen oder heilen, Wasser, das Gesundheit oder ewiges Leben verleiht, Tau, der Blinde sehen macht, Schiffe, die über Land und Wasser fahren, Stiefel, die ihren Träger mit jedem Schritte sieben Meilen weiter bringen, Pfeifen, die hilfreiche Tiere oder Dämonen herbeirufen, und sonst Zauber- und Wunderdinge in endloser Fülle. Diese wunderbaren Gegenstände rühren meist aus dem Besitze übermenschlicher Wesen. Der menschliche Märchenheld erhält sie als Gaben, die diese dämonischen Gestalten ihm barmherzig und hilfreich darreichen. Oder die Dämonen treten dem Helden feindlich entgegen, er besiegt sie in gefährlichem Kampfe und bemächtigt sich so ihrer wunderbaren Werkzeuge.“

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