Zerstörung von Friesoythe (1945)

Die Zerstörung von Friesoythe fand am 14. April 1945 während der Invasion der Westalliierten in Deutschland gegen Ende des Zweiten Weltkriegs statt. Anfang April griff die 4. kanadische (gepanzerte) Division, die in den Nordwesten Deutschlands vordrang, die deutsche Stadt Friesoythe an. Das kanadische Infanterieregiment The Argyll and Sutherland Highlanders of Canada eroberte die Stadt. Während des Kampfes wurde der Kommandeur eines Bataillons des Regiments von einem deutschen Soldaten getötet. Fälschlicherweise wurde aber von kanadischer Seite angenommen, dass er von einem deutschen Zivilisten getötet worden sei.

Unter diesem Irrglauben befahl der Kommandeur der Division, Generalmajor Christopher Vokes, dass die Stadt als Vergeltung im Wesentlichen zerstört werden solle. Die Trümmer sollten verwendet werden, um Krater in den örtlichen Straßen zu füllen, um sie für die Panzer und schweren Fahrzeuge der Division passierbar zu machen. Einige Tage zuvor hatte die Division in einer ähnlichen Repressalienaktion das Zentrum der Ortschaft Sögel zerstört und auch diese Trümmer genutzt, um die Straßen befahrbar zu machen.

Der Vorfall wurde kaum öffentlich zur Kenntnis genommen. Er wird allerdings in den Regimentsgeschichten der beteiligten Einheiten und in mehreren Berichten über die Kampagne behandelt. Vierzig Jahre später schrieb Vokes in seiner Autobiografie, dass er „keine große Reue über die Beseitigung von Friesoythe“ empfinde. Die kanadischen Behörden hatten den Vorfall nicht untersucht.

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