Einleitung
Seit dem ersten AirPods Teardown sind zwei Jahre vergangen und in dieser Zeit sind AirPods sowohl "unglaublich beliebt" geworden als auch für ihre kurze Lebensdauer berüchtigt. Von außen sieht diese zweite Generation hier gleich aus, aber im Inneren hat sich einiges getan. Worauf wir natürlich am meisten hoffen, ist eine verbesserte Reparaturfähigkeit, denn es wäre sehr schön, wenn die neuen AirPods dieses Mal nicht schon nach ein paar Jahren auf der Mülldeponie landen würden.
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Werkzeuge
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Diese schicke Packung Zahnseide kommt uns sehr bekannt vor, aber laut Apple ist sie 40$ mehr wert als ihr Vorgänger. Hier die technischen Daten:
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Die beiden AirPods wiegen jeweils 4 g (0.14 oz), zusammen mit dem Ladecase sind es 40 g (1.41)
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Jedes AirPod misst 16,5 mm × 18,0 mm × 40,5 mm (0.65" × 0.71" × 1.59" ), das Ladecase misst 44,3 mm × 21,3 mm × 53,5 mm (1.74" × 0.84" × 2.11")
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Neuer H1 Chip mit Bluetooth 5
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Kabelloses Ladecase
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Unterstützung für "Hey Siri"
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Beginnen wir unsere Untersuchung mit diesen seltsamen Kennzeichnungen auf den Schachteln. Wir finden zahlreiche Hinweise auf etwas, das als "AirPower" bezeichnet wird.
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Als nächstes machen wir zur Sicherheit eine Röntgenaufnahme der Schachtel, bevor wir sie öffnen. Ach egal, wir machen sie ja sowieso auf. Frei nach dem Motto: Sicherheit steht an dritter Stelle.
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Obwohl du ein zwei Jahre altes Gerät vielleicht nicht gerade als antik bezeichnen würdest, altern die AirPods der 1. Generation (links) Berichten zufolge scheinbar sehr schnell.
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Das neue Ladecase (rechts) sieht irgendwie glänzender aus, aber das liegt vielleicht nur daran, dass das der 1. Generation schon ziemlich abgenutzt ist.
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Wir stellen auch fest, dass die Taste zum Koppeln verschoben und eine externe LED Ladeanzeige neu platziert wurde.
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Auf die andere Seite haben wir mal zum Vergleich die neuen Samsung Galaxy Buds gestellt, die wir kürzlich auseinandergenommen haben, und die überraschenderweise relativ gut zu reparieren sind! Jetzt seid ihr am Ball, AirPods!
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Wir haben ein echtes Problem mit den Design-Prioritäten der AirPods, aber wir müssen zugeben dass es rein technisch gesehen schon eine Meisterleistung ist, wie das alles auf so kleinem Raum zusammenkommt. Schau dir nur mal das Röntgenbild an: Akkus, Mikrofone, Antennen, Lautsprecher-Platinen und Leiterplatten - und das alles passt in dein Ohr!
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Im aufklappbaren Deckel entdecken wir die neue Modellnummer A1938, ebenfalls mit Angabe 398 mAh für die Akkuleistung wie schon auf dem Gehäuse.
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Aber wohin dann? Gute Frage.
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So, genug gequasselt. Jetzt geht's ans Eingemachte. Nachdem wir das Ganze ja schon einmal hinter uns gebracht haben und ungefähr wissen, was uns erwartet, fangen wir mit etwas Wärme an, um den Kleber aufzuweichen. Ist das hilfreich? Ganz ehrlich ... vielleicht.
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Dann kommt ein bisschen vorsichtige Arbeit mit einer Klinge.
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Nachdem wir die AirPods vorsichtig aufgeschlitzt haben, gönnen wir ihnen ein Isopropylaklohol-Entspannungs-Bad in der Hoffnung, dass sie dann ihre Sorgen und ihren Kleber etwas loslassen.
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Der Alkohol hat im ersten Schritt geholfen, jetzt brauchen wir eine Pinzette, um das Gerät zwecks näherer Untersuchung zu öffnen.
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Schweißgebadet machen wir mit einem Ultraschall-
SkalpellMesser einen Einschnitt am Bauch des AirPods und schneiden die Hülle auf, ohne den Akku darunter zu beschädigen ... zumindest fast. -
Flachbandkabel, Antennen und Mikrofone sind sorgfältig wie ein Origami-Meisterwerk zusammengefaltet und mit Kleber verkittet. Wir schneiden so viel von der äußeren Hülle weg, wie wir uns trauen, und kratzen den Rest mühsam mit einem dünnen Zahnstocher heraus.
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Auf unseren Ausweisen steht Teardown-Techniker, aber heute fühlen wir uns eher wie Chirurgen oder Paläontologen. Vielleicht Paleochirurgen?
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Die empfindlichen Fossilien sind entfernt, jetzt geht es ans Gehirn:
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Apple 343S00289 (wahrscheinlich Apples neuer H1 Chip)
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Dialog Semiconductor (Vorher Adesto) AT25SL128 128 Mb Serial Flash Speicher
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Apple 338S00420 (wahrscheinlich ein Stereo Audio Codec mit geringer Leistung)
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T 8 36 (Wahrscheinlich STMicroelectronics Bewegungsssensor)
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Bosch Sensortec BMA280 3-Achsen Beschleunigungssensor (wahrscheinlich)
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Weiter geht's zu den Muskeln, wo wir den vertrauten 93 Milliwatt-Stunden Akku in jedem Pod finden.
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Von letztem Mal wissen wir, dass das Gehäuse der AirPods eine harte Nuss ist, deshalb verwenden wir dieses Mal (mithilfe der Anleitung eines Community-Mitglieds) etwas, dass ein bisschen mehr Klemmkraft hat.
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Die Schraubzwinge verformt die Außenschale gerade soviel, dass wir eine Klinge in die Fuge schieben können, um so den Kleber darunter zu durchtrennen und die Röhren zum Andocken der AirPods freizulegen.
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Als nächstes entfernen wir mithilfe eines Spudgers die Status-LED, die vorne im Gehäuse zwischen den AirPod Röhren eingebettet ist.
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Dieses gefräste Metallscharnier sieht im Vergleich zu dem der letzten Generation stabiler aus, und es verfügt über den dazu passenden Kleber.
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Als nächstes ist der Akku an der Reihe, aber sein Kleber hat da andere Vorstellungen. Wider besseren Wissens erhöhen wir die Temperatur, achten auf eventuelles Aufblähen und hoffen, dass der Akku nicht einen auf Galaxy Note 7 macht.
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Allen Bemühungen zum Trotz ist es unmöglich, diesen Akku mit nur einem Spudger herauszuhebeln. Zum Glück haben wir davon noch ein paar mehr gefunden.
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Beim Herausholen wird klar, dass ein Vergleich zwischen diesem Akku und seinem Vorgänger unmöglich ist ... denn sie sind genau gleich.
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Modell A1596—mit 3,81 V und 398 mAh, bei 1,52 Wh.
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Sieht nach dem neuesten Trend aus: Um die nächste Schicht aus diesem Gehäuse herauszuholen, bedarf es - du hast es erraten - einer Menge Hitze, Hebelkraft und einer Zange.
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Wir stellen sofort fest, dass das Logic Board dieser Generation ... klebriger ... ist, als die Platine, die aus den Trümmern des ersten AirPod Debakels zum Vorschein kam, wahrscheinlich hilft das bei der Wasserfestigkeit.
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Und endlich, ein Lichtstrahl im Dunkel - es gibt immer noch einen modularen Ladeanschluss!
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Wenn du allerdings schon so weit in das Gehäuse vorgedrungen bist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass mittlerweile schon mehr Teile kaputt sind als nur der Ladeanschluss.
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Unter der glänzenden, wasserabweisenden Beschichtung können wir ein paar Chips erkennen:
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Broadcom 59356A2KUBG kabelloses Lademodul
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STMicroelectronics STM32L476MG 32-Bit ARM Cortex-M4 Mikrocontroller mit 1 Mb FlashSpeicher
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TI 87A6FP
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Aus dem fast leeren Gehäuse fischen wir noch die etwas abgeänderte (verglichen mit letztem Mal) Sync-Taste, die jetzt über zwei zusätzliche Lötpunkte für die Enden der kabellosen Ladespule verfügt.
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Uns zu guter Letzt das Teil, für das wir all das auf uns genommen haben: die neue kabellose Ladespule sowie ein Wärmeleit-Pad, damit sie unter Druck kühl bleibt.
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...und leider schaffen wir es nicht, sie am Stück herauszubekommen, obwohl wir uns wirklich Mühe geben.
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Fertig! Dann bauen wir mal alles wieder zusammen und synchronisieren, damit wir ein bisschen Musik hören können.
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- Spaß! Die Teile sind total erledigt.
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Abgesehen davon ist der Aufbau allerdings doch etwas verbessert worden, dieses Set übersteht wahrscheinlich einen zusätzlichen Gang durch die Waschmaschine. Es ist nur so, dass wir wissen, dass Apple es besser machen könnte.
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Wenn du gerne Hintergrundbilder magst, sind hier ein paar extra Röntgenbilder zum Ausdrucken für dein AirPods Gehäuse!
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AirPods (2. Generation) erhalten 0 von 10 Punkten auf unserer Reparierbarkeitsskala (10 ist am einfachsten zu reparieren):
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AirPods sind nicht dazu konzipiert, gewartet oder repariert zu werden. Es ist unmöglich an die Hardware-Komponenten zu gelangen, ohne das Gerät zu beschädigen.
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Die eingeschlossenen Akkus schränken die Lebensdauer der AirPods ein und machen sie so zu einem Einwegartikel.
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18 Kommentare
That shiny water repellent coating looks like conformal coating. Does helps but only to a certain degree.
Love the tear-down but could you also delve into the top magnets that pull/hold the airpods in their charging tube and also how they are magnetically aligned in the lid? My thoughts are that the rear lid magnets oppose each other so has to help hold the lid open but their opposing force is overcome when the front magnets are attracted and obviously have more leverage being further from the hinge to snap shut and hold the lid closed. To me, this is an ingeniously overlooked design aspect of the case using magnets rather than springs to create a spring-like effect.
You guessed correctly :) That’s exactly what’s happening.