Einleitung
Seit Apples Ankündigung haben wir sehnlichst darauf gewartet, uns durch deren neueste und tollste Technik zu graben. Heute geht's zur Sache, und wir starten unseren Teardown-Dreisprung mit dem Apfel-Gerät, dass sich mit dem größten Display und den meisten Kameras rühmt: das iPhone 7 Plus.
Suchst du nach noch mehr Teardown Action? Folge dem Apple Watch Series 2 Live Teardown für einen ersten Blick auf den Vorreiter tragbarer Technik.
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Werkzeuge
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Es gibt eine Menge zu lernen über das, was im "best, most advanced iPhone ever" (besten und fortschrittlichsten iPhone, das es je gab) versteckt ist – aber zuerst wollen wir rekapitulieren, was wir bereits wissen:
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Apple A10 Fusion Prozessor mit integriertem M10 Motion Coprozessor (zur Sensordatenerfassung)
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32, 128 und 256 GB integrierte Speicherkapazität (Diamantschwarz nicht mit 32 GB erhältlich)
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5,5" Multitouch IPS Retina HD Display (13,94 cm Diagonale) mit 1920 x 1080 Pixel (401 ppi)
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12 Megapixel Kamera mit Weitwinkel- und Teleobjektiv (ƒ/1.8 Blende und ƒ/2.8 Blende), 2x optischer Zoom und bis zu 10x digitaler Zoom
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7 Megapixel FaceTime HD Kamera mit ƒ/2.2 Blende und 1080p HD Videoaufnahme
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Druckloser Home Button mit integriertem Fingerabdrucksensor, gesteuert durch die Taptic Engine
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802.11a/b/g/n/ac WLAN mit MIMO Bluetooth 4.2 und NFC
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Das iPhone 7 Plus ist minimal größer als sein Vorgänger (158,2 x 77,9 x 7,3 mm vs. 158,1 x 77,9 x 7,3 mm) – und mit 188 Gramm (vs. 192 Gramm des 6S Plus) trotzdem leichter. Hoffentlich hat Apple nichts Wichtiges weggelassen.
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Das 7 Plus hat eine neue Modellnummer bekommen: A1785.
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Für die Kunden von der dunklen Seite
der Machtbietet Apple neuerdings eine Schwarze und eine leicht zerkratzende Diamantschwarze Version des iPhone 7 Plus, zusätzlich zu den Originalen Silber, Gold und Rosegold. -
Außerdem verschwinden die unansehnlichen Antennenlinien und das 7 Plus bekommt ein zarteres Erscheinungsbild.
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Die wahrscheinlich auffälligste Änderung ist der Lightning zu 3,5 mm Kopfhörer-Adapter, der dem Gerät beiliegt. Es wird uns einiges an Tapferkeit kosten, über die Kopfhörerbuchse hinwegzukommen.
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Bevor wir komplett in das dreiäugige Monster eintauchen gönnen wir uns dank unseren Freunden bei Creative Electron einen ersten Blick in das Gerät.
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Welchen Vorteil gibt uns die Superkraft der Röntgenaugen?
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Als Einstieg können wir sehen, dass die Kopfhörerbuchse rausgeflogen ist, um Platz für die Taptic Engine zu machen.
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Bei näherer Betrachtung fällt ein Lautsprechergitter auf, dessen Zweck ... keiner ist? Interessant...
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Außerdem können wir das dritte Auge des Kamera-Arrays vom iPhone 7 Plus sehen. Welche Weisheiten und Visionen enthält es? Wir finden es raus!
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Apple hat zwar die Kopfhörerbuchse entfernt, aber bleibt seinen Pentalobes treu. Zwei der mittlerweile bekannten Schrauben bewachen je eine Seite des Lightning Connectors.
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Voller Spannung isclacken wir das rosegoldene Äußere und müssen zusätzlich einige Kraft aufwenden, um die großen Mengen Kleber zu lösen.
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Was ist das für ein Chaos? Das 7 Plus öffnet sich zur Seite, obwohl die bekannten Klammern an der Oberseite des Geräts (wie bei Vorgängermodellen) das Display ausrichten.
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Wir hatten Glück und haben das Displaykabel Mitte rechts nicht zerrissen. Dankenswerterweise hat das Kabel etwas Spiel.
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Beim Öffnen des 7 Plus kommt einiger schwarzer und weißer Klebstoff zum Vorschein, der einmal ganz um den Rand verläuft.
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Innen finden wir eine Armee
der Finsternisvon mutigen Tri-Point Schrauben, die die Kabelabdeckung des Batterieanschlusses und zwei der Displaykabel bewachen. -
Eine zweite Kompanie Tri-Point Schrauben sichert die Abdeckung des längeren oberen Displaykabels.
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Wir zücken unsere
WaffenSchraubendreher und zwingen die Klammer zur Kapitulation – die Mission ins Herz des iPhone 7 Plus geht weiter.
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An der Stelle der Kopfhörerbuchse finden wir ein Bauteil, dass so aussieht, als ob es Geräusche von außen zum Mikrofon leitet... oder von der Taptic Engine nach draußen.
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Teardown Update: Laut Apple ist dieses Plastikbauteil eine barometrische Entlüftungsöffnung. Das iPhone benötigt wegen dem hinzugefügten Eindringschutz gegen Spritzwasser eine Art Ventil, um für einen korrekt arbeitenden Höhenmesser den internen und äußeren Druck auszugleichen.
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Mechanische Knöpfe sind Vergangenheit, wenn man die Taptic Engine hat! Diese schlaue Technik nutzt haptisches Feedback, um das Drücken eines Knopfes, ohne echten Knopf, zu simulieren.
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Was macht man, wenn Sachen wackeln? Man
nutzt Panzertaperöntgt alles, was sich bewegt. Und genau das haben wir mit der Taptic Engine gemacht. -
"Taptic Engine" hört sich wie etwas von einem intergalaktischen Kriegsschiff an. Eigentlich ist es nur ein winziger Linearantrieb, und Zickzack-Federn, die ein Gewicht schütteln.
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Um genau zu sein, ist dies das größte mechanische Bauteil, das wir je in einem Smartphone gesehen haben.
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Die Taptic Engine registriert den Druck, der auf den Home Button ausgeübt wird und übersetzt ihn in Schwingungen der Federn.
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Wir alle lieben das Gefühl, einen Knopf zu drücken. Die präzise kontrollierten Schwingungen der Federn können sehr unterschiedliches Tastempfinden wiedergeben, inklusive dem Gefühl, einen mechanischen Knopf zu drücken.
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Wir freuen uns zu sehen, dass Apple die Tradition der Ziehlaschen für den Klebstoff unter der Batterie beibehält.
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Nachdem die Schrauben entfernt sind ist es Zeit für etwas Batterie-Yoga. Wir ziehen an jeder der drei Laschen, um die Batterie und unsere Ängste vor schwierigen Batterieentnahmen zu lösen.
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Hatten wir letzte Nacht zu viel Sake? Beim Entfernen des Kamera-Arrays sehen wir doppelt: Zwei separate Sensoren, zwei Linsen und zwei kleine Anschlüsse.
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Die beiden 12 MP Kameras – ein Weitwinkelobjektiv mit optischem Bildstabilisator (OIS), genau wie im iPhone 7, und ein Teleobjektiv – ermöglichen optischen Zoom.
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Beide Kameras profitieren außerdem von einem neuen Bildsensor, der laut Apple 60% schneller und 30% energieeffizienter als die Vorgängerversionen ist.
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Wir nutzen unsere Röntgenaugen für ein episches Blickduell mit dem Kamera-Array. Ohne zu blinzeln sehen wir vier Metallplättchen um eine der Kameras. Wir vermuten dies sind die Magnete, die OIS ermöglichen.
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Bevor wir das Logic Board aus dem Rückgehäuse entfernen können, müssen wir Teile der Antenneneinheit entfernen – auch das Antennenflexkabel, das als Verbindung zwischen den Leiterbahnen der Antennen dient.
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Nach dem Entfernen des Antennenflexkabels fokussieren wir uns auf die obere linke Wlan-Antenne.
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Das Logic Board aus dem 7 Plus zu entfernen ist deutlich einfacher als beim Vorgänger. Es ist nicht notwendig, das Logic Board zum Lösen der letzten Anschlüsse umzudrehen.
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Beim Entfernen des EMI-Stickers sehen wir etwas, das der zusätzlichen Wärmeableitung dienen könnte.
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Die
WürfelAbdeckungen sind gefallen. Das Logic Board ist frei und bereit für eine Inspektion. Was sich hier wohl verbirgt? -
Apple A10 Fusion APL1W24 SoC + Samsung 3 GB LPDDR4 RAM (die Kennung lautet K3RG4G40MM-YGCH)
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Qualcomm MDM9645M LTE Cat. 12 Modem
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Skyworks 78100-20
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Avago AFEM-8065 Leistungsverstärker-Modul
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Avago AFEM-8055 Leistungsverstärker-Modul
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Universal Scientific Industrial O1 X4 (vermutlich das M2800 "Trinity" SIP)
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Bosch Sensortec BMP280 barometrischer Drucksensor
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Weiter geht's auf der Rückseite: Ein weiteres Feld ICs!
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Toshiba THGBX6T0T8LLFXF 128 GB NAND Flash
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Murata 339S00199 Wlan/Bluetooth Modul
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NXP 67V04 NFC Controller
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Dialog 338S00225 Power Management IC
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Qualcomm PMD9645 Power Management IC
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Qualcomm WTR4905 Multimode LTE Transceiver
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Qualcomm WTR3925 RF Transceiver
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Aber halt, da sind noch mehr ICs auf der Rückseite!
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Apple/Cirrus Logic 338S00105 Audio Codec
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Cirrus Logic 338S00220 Audio Amplifier (x2)
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Lattice Semiconductor ICE5LP4K
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Skyworks 13702-20 Diversity Receive Modul
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Skyworks 13703-21 Diversity Receive Modul
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Avago LFI630 183439
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NXP 610A38
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Hier noch ein paar letzte ICs von der Rückseite des Logic Boards:
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TDK EPCOS D5315
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Texas Instruments 64W0Y5P
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Texas Instruments 65730A0P Power Management IC
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Und wie immer, vielen Dank an unsere Freunde von Chipworks für die Hilfe bei der Identifizierung der wichtigsten ICs. Eine genauere Analyse der Steuerungshardware bietet deren Teardown.
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Dünne Flachbandkabel verbinden die Baueinheit des Lightning Connectors mit den Mikrofonen, die leicht an die Lautsprechergitter geklebt sind.
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Wie vorhergesagt haben die Lautsprechergitter Eindringschutz gegen Flüssigkeiten und Fremdkörper – alles bleibt sauber und trocken.
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Diese Kabeleinheit wird geschützt durch die beste Gummidichtung, die wir je gesehen haben. Während letztes Jahr etwas Schaumkleber verwendet wurde, um Wasser und Staub draußen zu halten, wird jetzt eine umschließende Gummidichtung verwendet, die eine 50 Meter Wassersäule aushält.
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Schutz vor Spritzwasser wurde als großes neues Feature des iPhone 7 Plus beworben – aber wie wird die erreicht? Die Hinweise sind überall sichtbar:
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Bild 1 und Bild 2: Ein SIM-Auswurfhebel aus Plastik, mit Gummidichtung.
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Bild 2: Eine Gummidichtung um den SIM-Einsatz.
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Wir unterbrechen die Demontage des Rückgehäuses nur kurz und untersuchen die Displayeinheit und ihre Spezifikationen.
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Von der Vorderseite sieht es genau wie die 1920x1080 Displays aus, die wir bei iPhone 6 und 6s gesehen haben, aber es gibt ein paar beträchtliche Änderungen: Diese Version unterstützt eine breitere P3 Farbskala als die älteren Geschwister, und ist 25% heller.
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Wir sehen außerdem einen Indikator für Wasserschäden an der linken Kante des EMI Abschirmblechs. Das Gerät ist zwar wassergeschützt, aber es sieht so aus, als ob sich Apple gegen etwaige Tauchgänge abgesichert hat.
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Nachdem wir ein paar gängige Kreuzschlitz Schrauben entfernt haben, löst sich der Ohrhörerlautsprecher unter der Frontkamera und fällt von alleine raus.
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Die Kabeleinheit der Frontkamera enthält ein paar Sachen mehr. Insgesamt sind dies:
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Frontkamera
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Mikrofon
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Lautsprecher für Stereosound
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Näherungs- und Umgebungslichtsensor
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Weitere Tri-Point Schrauben befestigen den Home Button und das LCD Abschirmblech.
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Glücklicherweise ist kein Kleber auf dem Abschirmblech, und die Kabel sind schön sortiert.
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Hier gibt es nicht viel zu sehen, also entfernen wir schnell das Abschirmblech und wenden uns dem Home Button zu.
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Als letztes von der Displayeinheit entfernt wird der Home Button.
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Auch wenn es eher ein Home Touch Sensor ist, einen Knopf gibt es nicht mehr.
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Für alle, die mit angehaltenem Atem warten: Es sieht so aus, als ob der neue drucklose Home Button austauschbar ist. Es ist wegen der kleinen Tri-Point Schrauben und etwas Kleber keine einfache Prozedur, aber es ist nicht länger eine leicht reißende Dichtung zu ersetzen. Insgesamt ist es ein Schritt in die richtige Richtung.
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Wir können den Stummschalter komplett mit Dichtung und dem Rest des Kabels entfernen.
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Die Lautstärkeregler und der Power Button sind an der Gehäusewand befestigt und trotzen einem normalen Ausbau.
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Das Design ähnelt einigen früheren von Apple eingereichten Patenten für Wasserdichte Knöpfe und benötigt einiges an Fingerspitzengefühl bei der Demontage.
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Das große Finale! Wir haben das iPhone 7 Plus komplett zerlegt und betrachten es eingehend für eine Bewertung.
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Ein besonderes Dankeschön an unsere Freunde bei Nikkei, dass sie uns ermöglicht haben, das zu tun, was wir am besten können.
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Das iPhone 7 Plus erreicht eine 7 von 10 auf unserer Reparierbarkeitsskala (10 ist am einfachsten zu reparieren):
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Die Batterie ist direkt zu erreichen. Das Entfernen benötigt zwar spezielles Werkzeug und Wissen über das Entfernen des Klebers, aber ist nicht schwierig.
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Der drucklose Home Button eliminiert einen häufigen Fehlergrund.
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Verbesserter Wasser- und Staubschutz verringert die Zahl nötiger Reparaturen durch Umwelteinflüsse und Missgeschicke (aber erschwert dafür auch manche Reparaturen).
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Die Displayeinheit ist immer noch das erste Ersatzteil, das entfernt wird (was Displayreparaturen vereinfacht), aber die Prozedur wird nun durch Maßnahmen zum Spritzwasserschutz erschwert.
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Durch das Verwenden der Tri-Point Schrauben benötigen einige iPhone 7 Plus Reparaturen bis zu vier unterschiedliche Schraubendreher.
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153 Kommentare
%#*@ i was so eagerly waiting for this ! I'm like ifixit hasn't uploaded the first set of teardown and here we go
Me too! Love their work.
Has anyone tried to remove the home "button" yet? Worried about being able to transfer touch id to replacement screens......
rneeley -
I think the home button is still transferrable to replacement screen based on the screws right under its plate, it should have a small connector to the LCD assembly itself.
That it what I am hoping based on the video that came out Wednesday, but then they did not remove it. I own a repair shop, I am sitting on the edge of my seat here ;)
rneeley -
Same thing here lol
Somebody in China beat ifixit to it and did a full teardown. The home button is transferable.
Tom Chai -
Tom - Do you have a link?
rneeley -
Re Home "button" replacement. I was under the impression a new "button" still needs to be calibrated to recognize all previous finger prints. I am not completely positive this is still the case. (?)
jchagman -
If you save your original home button and swap it to the new screen before you close it up, it is still paired to the motherboard. Sometimes the Touch ID won’t work but it’s hit or miss.
Daniel L -
Are you going to teardown model A1784 to see if it does indeed have an Intel modem?
It's all about the modem here. Big thing is for me: if Qualcamm, what model, X12? How many antennas, 4x4?
There you go
Anas -
Yes, its Qualcomm LTE Cat 12 modem which is capable of 650Mbps downlink speed. But stupid Apple folks have restricted it to 450 Mbps to match with inferior Intel modem on some models. Intel is Cat 10 modem capable of max 450Mbps
Which carrier phone is this
deepu272 -
The iPhone 7 plus is much deferent than iPhone 6 and iPhone 6S. The lack of antenna lines especial at the jet black version, the lack of earphone jack, the dual lenses and dual speaker make it distinguishable. I personally like it very much and I will soon buy the iPhone 7 plus jet black 256GByte model. The only thing I dislike is that I won't be able to store my iOS apps on my hard disk as I am doing with my old jailbroken iphone 6 plus. So the 256 Gbytes are more than necessary.
Agnostos Gnostos -
@Agnostos Gnostos
"The only thing I dislike is that I won't be able to store my iOS apps on my hard disk..."
You can do that using iTunes without jailbreaking. You always could.
alex -
I want to make my iphone at home , but from where i should get the parts ???
can you help me?
please
reply me
Nakul Phulwade -