Bumerang

Otto Jungarryi Sims kümmert sich um die Kultur seines Volkes. Hier im Ort Yuendumu im Norden von Australien sitzt er in einer Höhle. In der Hand hält er einen Bumerang.

Ein Bumerang ist eine Art Wurfstock oder Wurfholz. Er ist dafür bekannt, dass er zu dem Menschen zurückkehren kann, der ihn geworfen hat. Erfunden haben ihn unter anderem die Ureinwohner von Australien, die Aborigines. Aus Australien stammt auch der Name Bumerang.

Für die Aborigines ist der Bumerang eine Waffe bei der Jagd. Auch in Kriegen haben sie Bumerangs verwendet. Heute sind Bumerangs auf der ganzen Welt bekannt, aber als Sportgerät. Manche Touristen kaufen sich einen Bumerang in Australien als Souvenir oder um damit die Wohnung zu schmücken.

Man verwendet das Wort auch im übertragenen Sinne: Wenn jemand etwas Böses macht, das ihm später selber schadet, dann nennt man das einen Bumerang-Effekt.

Wurde der Bumerang in Australien erfunden?

Dies ist ein Gegenstand aus dem alten Ägypten. Es könnte ein Wurfholz gewesen sein.

Waffen zum Werfen haben die Menschen in mehreren Teilen der Welt erfunden. Das älteste bekannte Wurfholz wurde in Polen gefunden: Vor 23.000 Jahren hat es jemand geschnitzt, und zwar aus einem Stoßzahn eines Mammuts.

Auch in Amerika und Asien hat man alte Wurfwaffen gefunden. Und auch die Alten Ägypter hatten wohl welche. Man sieht jedenfalls auf alten Malereien Gegenstände, die danach aussehen.

In Australien hat man eine Wurfwaffe gefunden, die 10.000 Jahre alt ist. Die ist auch tatsächlich aus Holz. Manche hat man auch als Stock zum Schlagen verwendet, oder auch als Musikinstrument.

Unser Wort Bumerang wird auf Englisch mit zwei O geschrieben: Boomerang. Der britische Seefahrer James Cook hat im Jahr 1770 so ein Wurfholz mit nach Europa genommen.

Ursprünglich kommt das Wort aber aus einer der vielen Sprachen der Aborigines. Man weiß heute nicht mehr, aus welcher Sprache es stammt und was es genau bedeutet hat.

Kommen Bumerangs immer zurück?

Die Aborigines haben verschiedene Formen von Wurfhölzern. Die allermeisten kommen gar nicht zum Werfer zurück. Das wäre auch gar nicht sinnvoll bei einer Jagdwaffe. Tatsächlich fliegt so ein Wurfholz geradeaus, denn man will damit ja ein Ziel treffen.

Diejenigen Bumerangs, die zurückkommen, hat man aber auch bei der Jagd genutzt. Vermutlich wollte man damit Tiere verwirren und ablenken. Oder man hat sie in einen Vogelschwarm geworfen.

In den Jahren nach 1930 haben weiße Australier angefangen, Bumerangs als Sportgeräte zu benutzen. Interessant fanden sie vor allem die Bumerangs, die zurückkehren, um sie wieder aufzufangen.

Ob ein Bumerang zurückkommt, das hängt unter anderem davon ab, wie er gebaut ist. Ein solcher Bumerang funktioniert wie ein Flügel, der sich dreht. Die Ränder sind abgeflacht. Es gibt solche Bumerangs für Linkshänder und für Rechtshänder.

Wichtig ist es aber auch, wie man den Bumerang wirft. Wie beim Frisbee soll der Bumerang sich drehen. Man muss auch beachten, wie der Wind steht.

Was macht man mit einem Bumerang beim Sport?

So sehen Sportbumerangs aus.

Heute gibt es Bumerangs in allerlei Formen und nicht nur aus Holz, sondern auch aus Kunststoff. Ein etwas schwererer Bumerang ist stabiler in der Luft. Es ist aber auch schwieriger, ihn zu werfen. Und wenn er etwas trifft, dann geht es auch eher kaputt. Man kann jemanden auch schwer verletzen. Darum wirft man Bumerangs zum Beispiel auf einem großen Feld.

Ein einfacher Spielzeug-Bumerang aus Plastik

Es gibt Vereine für den Sport mit Bumerangs und sogar Weltmeisterschaften. Wer einen Bumerang sehr weit werfen kann, kommt ins Guinness Buch der Rekorde. Im Jahr 2005 hat jemand einen Bumerang 427 Meter weit geworfen. Auch der größte Bumerang, den man werfen kann, schaffte einen Rekord: 2 Meter und 83 Zentimeter.

Beim Bumerang-Sport geht es zum Beispiel darum, einen Bumerang möglichst weit zu werfen. Oder der Bumerang soll auch noch zurückkommen, und man muss ihn auffangen. In einer Disziplin muss man das mehrmals hintereinander machen, und zwar möglichst rasch. Bei anderen Disziplinen soll der Bumerang in ein Zielfeld fallen.




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