Egon Krenz
Egon Krenz wurde dann und wann geboren und ist bis dato noch nicht gestorben.
Egons erster Auftritt
Als Parteifunktionär in der SED bekleidete er zunächst den Posten des Einweisers auf Parkplätzen von parteieigenen Pornokinos. Erich Honecker wurde schnell auf seine Fähigkeit, den Wimpel zu schwingen aufmerksam und beauftragte ihn mit der Führung der Jugendorganisation "FDJ" (Feier Jugend Doitschlands).
Egon als Anführer der FDJ, erste Jahre in der SED
Schon bald war er aber gelangweilt davon, jungen Dorschen beim Herummarschieren das Wandergepäck zu tragen. Auch erboste Elternbriefe, die sich über seine grausig wilde Frisur mokierten, waren ihm über. Nach dem Karnickelburg-Debakel, suchte er nach anderen Betätigungsfeldern.
So wechselte er zur SED, mit dem festen Ziel Hausfaschist zu werden. Honecker machte ihm allerdings klar, dass dieser Weg unweigerlich damit verbunden sein werde, sein persönlicher Broilerhalter zu sein. Allgemein wurde er nur für die dümmsten Späße missbraucht. Aus seiner Zeit bei der NVA (Nationale Volx Armee) wußte er aber sowieso, dass er seinen Kopf für alles hinhalten musste.
Egon und die Wende
Als die gesamte SED-Sache in den Zonenturnübungen aufgerieben zu werden drohte, entschied sich Erich Honecker Egons Wunsch, Hausfaschist der DDR zu werden noch zu erfüllen. "Wir brauchen irgendeinen Idioten der am Ende an allem Schuld ist!" so Honecker. Krenz, völlig ahnungslos freute sich, dass er (wie schon so oft) den Wimpel schwingen durfte.
Egons Ende (der Wende)
Als es für die Partei gegen Helmut Kohl immer schlechter lief, gab Egon seinen Kampf gegen die kritischen Regimekritiker auf und begann, einfach alles zu leugnen, was er die letzten 20 Jahre gemacht hatte. Da niemand mehr bei der DDR mitmachen wollte, leugnete er die auch, leugnete auch, dass die PDS sich aus der SED mit Befürwortung einer Bundesrepublik zusammengeschlossen hätte (denn die Bundesrepublik leugnete er ja ebenso) und schließlich leugnete er auch aus einigen handfesten Straftatbeständen erwachsene Politmorde. Die konnte es gar nicht geben, weil es das DDR-Regime ja nicht mehr gab, das während der Zeit, in der es gar nicht vorhanden gewesen war aber sicher integer gehandelt hätte.
Krenz wurde am Ende der 90er Jahre zu sechs Jahren Haft wegen eben dieser geleugneten Morde verurteilt. Das leugnete er aber ebenso, was allgemein aber keinen mehr interessierte.
Als er nach Abbüßen seiner Haftstrafe wieder freikam, nahm er sich fest vor, nur noch im Schatten von Ernst Thälmann-Statuen Tauben zu füttern und von hier aus düster in die Welt zu schauen, die mit dem Ende des Sozialismus nicht mehr ganz so paradiesisch sein konnte. Ab und an telefoniert er noch mit Margot Honecker über den Anstieg der Gurkenpreise.
Egon Back in Black
Seine Comebacktour "Mit Egon gibts Bewegong!" floppte. Jetzt lebt er bei Oberpfaffenhofen und widmet sich ganz seinem Hobby: Katzen waschen. 2009 veröffentlichte er sein Buch "Gefängnis-Notizen", das Auszüge aus dem Tagebuch enthält, das er in seiner Haft geführt hat.