Billig

Früher bedeutete billig so viel wie nicht teuer. Billig waren z. B. Benzin bei DM 1,799 oder ein Päckchen Zigaretten zu DM 4,00.

Sonderpreis!

Heute jedoch ist "billig" ein passendes Adjektiv (bei Kindern auch gerne wie-wort genannt) für das Fernsehen. Nicht zu unterschätzen ist der verfälschte Gebrauch in der heutigen Jugendsprache. Ähnlich des Anfangs der 90er Jahre in Deutschland aufgekommenenBegriffs "geil", welcher nicht länger nur die Zustandsbeschreibung eines dreibeinigen, alten Sacks darstellen sollte, beschreibt billig in geistig jugendlichen Kreisen eine bewundernde Geringschätzung.

Gleichsam dem Wort geil, dessen neue Bedeutung vermeintlich aus der offenen und bejaenden Beziehung von Induviduen und Gesellschaft zum Thema Sexualität entstanden war, schreitet die Verbreitung des Wortes billig aufgrund seiner eigentlichen Bedeutungslosigkeit mit immer schnellerem Schritte voran.

Nachdem der Begriff billig durch Marketing und Werbung der letzten Jahre vollkommen bedeutungsentleert wurde, und der Werteverfall der Postmoderne keine eindeutigen Bewertungen mehr zulässt, finden sich Proletariat wie Avantgarde in einem Schmelztiegel der Wert- und Nutzlosigkeit wieder und sind auf ewig dazu verdammt, reine und bloße B-Ware zu sein.

Individuen machen der eigenen Erkenntnis dieses Dilemmas folglich Luft, und propagieren ihre, aus dem postmodernen Zeitalter heraus entstandene, reflexive Geringschätzung durch das neue Modewort billig.

Die Vorreiter der postmodernen Reflexion, man könnte sie auch als die Avantgarde der Günstigkeit bezeichnen, haben unter anderem folgende Phrasen der Deutschen Sprache geprägt:

  1. Billiger Peter!
  2. Billig!
  3. Wie billig!
  4. Du bist so billig!
  5. Der billige Jung!

Die Wahrheit über Billig? Billig!

Zuerst sollte man festhalten das Wörtchen billig enthält das englische Wörtchen "Bill", welches ein eindeutiger Beleg dafür ist,dass es in jedweder Situation, die in Verbindung mit diesem Worte steht, es sich in erster Linie um eine Rechnung handelt die Jemand zu tragen hat. Die Anwandlungen des Handels, die Menschen daher in "ungezügelten kapitalistischen" wahlweise auch "freien marktwirtschaftlichen" genannten Systemen entwickeln, dürften daher nach dem Prinzip: "Der letzte Zahlt die Rechnung schon.", gut umschrieben sein.

Der kritische Konsument würde dies am 6.Juni 2007 genau so sehen. Denn Billig heißt in diesem Falle auf Kosten aller und ist daher Gleichzusetzen mit SC Heiße. Andererseits wird es gleichzeitig immer billiger rein vom Kapital zu leben, weil es ab einem bestimmten Vermögen oder Besitz nicht mehr so schwierig wird, seine Gelüste, ausschließlich davon zu stillen.

Die Menschheit hatte dabei seit langem einen Traum des Wirklich Billigen. Billig wären 10 Cent für ein gutes Brötchen vom Vollautomatischen Backautomaten um die Ecke, und kein Mensch müsste dafür um 5 Uhr frühs aufstehen. Und die Energie zum Backen kommt aus riesen Sonnenkraftwerken billig aus Nordafrika, und der Mensch müsste nur den Anschaltknopf finden.

Siehe auch

kamelo:Saubillig

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