Bullshit-Bingo
Bullshit-Bingo ist eine Variante von Bingo, dir sich seit den ersten Schulstunden zu einer der bösartigsten Spiele aller Zeiten entwickelt hat. Augenzeugenberichten zufolge ist es im Jahr 2004 perfektioniert worden. Bullshit-Bingo kann nur während Schulunterricht, Vorlesungen, Meetings oder sonstigen Veranstaltungen (bei denen eine Person, die sehr von sich überzeugt ist, vor einer größeren, gelangweilten, sitzenden Personengruppe steht und vermeintlich interessante Monologe führt) gespielt werden. Aber auch in Gruppendiskussionen ist diese Art Bingo zu spielen sehr angebracht.
Regeln
Bullshit-Bingo wird wie normales Bingo gespielt, aber als Wörter/Zahlen sind nur Sätze oder Begriffe erlaubt, von denen man glaubt, dass sie der Spielleiter in naheliegende Zukunft aussprechen wird. Beispiele bei einem Meeting sind Reizwörter wie Committment, Return of Invest, Lessons Learned oder postponed.
Spielvorbereitung
Um ein Turnier Bullshit-Bingo zu initieren, bedarf es einer Einladung durch den Spielleiter, der vor dem Turnier den dafür benötigten Monolog vorbereitet. Die Turniere der Profiliga nennt man Meeting, sie werden zumeist in Werbeagenturen oder Marketingabteilungen ausgetragen. Üblicherweise nehmen nicht alle Teilnehmer eines Meetings auch am Bingoturnier teil.
Vor Beginn des Spiels werden die Begriffe in zufälliger Verteilung auf Karten oder Zettel geschrieben und unter den Mitspielen verteilt. Zusätzlich erhält jeder Mitspieler einen Stift, in manchen Fällen ist dieser selbst mitzubringen. Alle Teilnehmer mit Ausnahme des Spielleiters nehmen nun ihre Position am Bingotisch ein.
Spielablauf
Der Spielleiter stellt sich nun vor den Spielern auf und beginnt den Monolog. In der klassischen Spielhaltung hat er dabei eine Hand am entblößten Gemächt und deutet mit der anderen auf bunte Powerpoint-Folien. Die Folien dienen lediglich der Ablenkung und stehen in keinem Zusammenhang mit der Darbietung.
Ein Auszug aus einem typischer Spielleitermonolog sieht in etwa so aus:
Bildet man als Quintessenz letztlich heraus, dass das subversive Security-Bulletin effizient falsifiziert verlaufen ist, zwingt das zu der Hypothese, dass die ionisiert morphologische Substitution abnormal kohärent auf die Entscheidungsträger anziehend wirkt, während die Infrastruktur supervisionsabhängig selbständig dargestellt wird. Daher selektiert das rotationsabhängige Wirtschaftswachstum der Verifikation eine Rückwirkung der verifizierten Avisierung und negiert immer eine legistisch archaische Lebenserwartung in Wesenseinheit mit der Extremfall-Vermeidung der Affinität.
Jeder Mitspieler streicht bei Nennung eines Begriffs auf seiner Bingokarte diesen weg. Gewinner ist, wer als erstes alle Begriffe oder Sätze auf seiner Karte wegstreichen konnte. Um seinen Sieg anzuzeigen, springt er auf und schreit: "BULLSHIT!". Er wird dann als Belohnung von allen Nichtspielern dumm angegafft und vom Spielleiter durch einen bösen Blick oder im Schlimmstfall mit lauten sinnlos zusammengewürfelte Wörtern, die beim Gewinner Angst und/oder Entsetzen auslösen sollen, bestraft!!! Diese Wirkung bleibt aber im Regelfall aus ( Ausnahmen: bei Honks und bei Nerds)!!!
Bullshit-Bingo Multimedial
Eine neuere Weiterentwicklung des Klassikers nennt sich Bullshit-Bingo Multimedial. Diese Spielart eignet sich besonders für Großraumbüros. Die Reizwörter müssen vorher in der Abteilung abgesprochen werden, dies sollten Wörter sein, die häufig benutzt werden. Dann müssen die F-Tasten der Computertastatur mittels einer Software mit MP3-Bausteinen wie "Bullshit", "Motherfucker" und "Nerd" belegt werden. Die Software kann kostenlos im Netz heruntergeladen werden, die Textbausteine bei Leo.org
Natürlich muss darauf geachtet werden, dass die Lautstärke der PC-Lautsprecher für alle deutlich hörbar eingestellt ist.
Zum Spiel: Der gesamte Arbeitstag gehört zum Spiel. Wenn im Raum eines der Reizwörter fällt, bekommt derjenige, der zuerst eines der F-Wörter betätigt, einen Punkt. Sollten sich Vorgesetzte oder abteilungsfremde Personen im Raum aufhalten, gibt es zwei Punkte. Gedrückt werden darf nicht nur im normalen Tagesgeschäft sondern auch bei Telefonkonferenzen oder als persönlicher Kommentar auf das Gewäsch eines Kollegen.
Gewonnen hat, wer am Ende der Woche die meisten Punkte hat. Der Gewinner darf sich auch eine kleine Strafe für den Verlierer ausdenken. Passende Aktionen für die Arbeit sind zB. Cappuccino mit Knoblauchpulver trinken anstatt Zucker oder der Betroffene muss das Wurstwasser von einem Glas "Deutschländer" trinken. Wer kein Schweinefleisch mag, kann alternativ auch die Lake von einem Glas Bratheringe zu sich nehmen.
Soweit man dem Volksmund glauben sollte, wurde diese Version des Spiels 2008 in München bei einer größeren Firma von zwei mittlerweile ausgeschiedenen Mitarbeitern erfunden.