Diverses:Das goldene Schaf
Das Goldene Schaf ist eine Erzählung aus dem Genre Kurzmärchen. Dieses Märchengenre dient der Unterhaltung der Ummenschen des Erzählers und ist beliebig zu erweitern oder zu verändern. Das Goldene Schaf gehört zum sogenannten Aufbaumärchen, d.h. dass sie aus zwei verschiedenen Geschichten bestehen, die in einer überraschenden Wendung miteinander verknüpft werden.
Handlung
In einem Bauernhof außerhalb einer Stadt oder eines Dorfes lebt ein Bauer und Schafhirte. Dieser Hirte ist dreifacher Vater und Hüter eines besonderen Schatzes: Er besitzt ein goldenen Schafes. Es ist unklar, ob er das Schaf oder seine Söhne bevorzugt. Als er den Hof verlassen muss, um etwas zu besorgen, beautragt er seine Söhne, gut auf das Schaf aufzupassen. Nachdem er wieder zurückkommt ist das Schaf verschwunden. Er geht nacheinander zu seinen Söhnen und beauftragt sie, das Schaf zu suchen und zurückzuholen. Einer nach dem anderen scheitert und wird zur Strafe von dem Schäfer erschossen. Schließlich ist keiner der Söhne mehr am Leben.
2.Geschichte
Die 2. Geschichte muss vollkommen unabhängig von der ersten erzählt werden. Am besten wartet man, bis sich die Zielgruppe mit dem unbefriedigendem Ende der Hauptgeschichte abgefunden hat. Die 2. Geschichte besteht aus mehreren Teilen. Zu beachten ist, das die Geschichte nicht fiktiv sein darf, sie muss realistisch und , abhängig vom Erzähler, auch vorstellbar sein.
Einleitung
Man berichtet von einem Ausflug an einem Wochenende oder Urlaub, in dem man mit der Zielgruppe keinen Kontakt hatte. Der Ablauf des Erlebten ist angfangs gewöhnlich und so sichert sich der Autor die Aufmerksamkeit der Zuhörer, die etwas überraschendes erwarten. Die Gedanken der Zielgruppe sollten von der ersten Geschichte weggleiten.
1.Aufeinandertreffen
Nun folgt das Aufeinandertreffen des Protagonisten mit einer unbekannten, freundlichen Person. Diese Person überredet den Protagonisten, mit ihr etwas zu unternehmen. Nach einer unterhaltsamen Zeitspanne verschwindet die Person unvorhergesehen und lässt den Protagonisten auf Rechnungen, Ärger mit Amtspersonen etc. sitzen.
2.Aufeinandertreffen
Nach einiger Zeit, kurz vor dem Ende der Unternehmung, trifft der Protagonist erneut auf die Person. Das Verhältnis ist angespannt, der Protagonist möchte Wiedergutmachung. Die Person verspricht das Gewünschte, sie müsse nur kurz wohin. Der Protagonist nimmt einen Koffer oder eine Tasche als 'Geisel', um eine Rückkehr zu gewährleisten.
Der Showdown
Die Person kommt mit Verbündeten zurück. Diese können Vertraute der Person, Polizisten oder andere Exekutivpersonen sein. Der Protagonist schafft es im letzten Moment, die Situation vor einer möglichen Eskalation zu klären. Danach öffnet er den als Geisel genommenen Behälter.
Prestige
Jetzt kommt eine kurze Raterunde, in der sich die Erzählbegabung des Berichtenden zeigt. Die Zielgruppe soll kurz raten, was denn in dem Koffer/Tasche enthalten ist. Wenn der Autor es geschafft hat, die Zielpersonen von der Hauptgeschichte fortzulocken, dann wird auch das Goldene Schaf nicht fallen. Nach zwei oder drei fehlgeschlagenen Versuchen enthüllt man schließlich das unvorstellbare: Der Inhalt war das gesuchte goldene Schaf!
Erzählversion
Hauptgeschichte
Es war einmal ein Hirte, ja? Der hatte was ganz besonderes, ein goldenes Schaf- okay? Ist wichtig. Er hautte auch drei Söhne. Und man munkelt, dass er das Schaf lieber hatte als seine drei Söhne. Jetzt musste er mal weg, um was zu besorgen. Er geht zu seinen Söhnen und sagt: "Passt gut auf mein goldenes Schaf auf." Jetzt kommt er zurück und was ist: Das Schaf ist fort. Da geht er zum ältesten Sohn und sagt: "Du hattest nicht die ganze Verantwortung, aber die meiste. Ich gebe dir eine Woche Zeit, finde mein goldenes Schaf." Nach einer Woche kommt der Sohn zurück und sagt: "Ja, sorry Papa, ich hab echt überall gesucht, hab dein Schaf aber nicht gefunden." Da geht der Mann zum Schrank, holt die alte Knarre raus, schießt ihm in den Kopf. Dann geht er zum mittleren Sohn und sagt: "Du hattest nicht die ganze Verantwortung, aber schon zum Teil. Ich gebe dir einen Monat Zeit, finde mein goldenes Schaf." Nach einem Monat kommt der Sohn zurück. "Ey Papa, ich hab echt überall nachgesehen, aber ich habe dein scheiß Schaf nicht gefunden." Der Mann geht zum Schrank, holt die alte Knarre raus, schießt ihm in den Kopf. Dann geht er zum jüngsten Sohn. "Du hattest nicht die ganze Verantwortung, aber zu einem kleinen Teil schon. Ich gebe dir ein Jahr Zeit, finde mein goldenes Schaf." Nach einem Jahr kehrt der jüngste Sohn tränenüberströmt zurück und sagt: "Papa, ich hab wirklich überall gesucht, jeden Stein zweimal umgedreht, aber ich habe dein Schaf einfach nicht finden können." Der Mann geht zum Schrank, holt die alte Knarre raus, schießt ihm in den Kopf.
Egal, jedenfalls war ich voriges Wochenende mit ein paar Kumpeln aus dem Ort in München. War ganz lustig. am letzten Abend sind wir so herumgegangen, wir wussten nicht, was wir tun sollten, gehen wir irgendwohin feiern, machen wir uns im Zimmer noch privat Party oder so etwas. Auf einmal fährt so eine Limo die Straße runter und bleibt neben uns stehen. Hinten geht das Fenster auf und ein Mädchen streckt den Kopf aus dem Fenster. "Ey, ich hab von meinen Vater 800 Euro bekommen, die muss ich heute noch ausgeben. Wollt ihr mitkommen?" Wir haben natürlich nicht nein gesagt. Dann sind wir in so eine Edelbar gefahren und haben für 200 Euro Drinks bestellt. Sie geht dann so auf Klo (...) und kommt nicht mehr wieder! Wir haben dann am Klo nachgesehen (...) das Fenster war offen und das Mädchen weg! Der Keeper hat uns dann gedrängt zu bezahlen und wir haben dann halt auch. Aber wir waren dann auch ziemlich sauer,ja? Dann am nächsten Tag, bevor wir heimgefahren sind, waren wir noch einkaufen. Und du errätst nie, wen wir beim Drogeriemarkt gesehen haben. (...) Richtig, das Mädchen! Wir sind dann zu ihr hingegangen. "Hey, das war nicht in Ordnung, was du gestern gemacht hast, ich meine wir wollen unser Geld zurück, ja?" Sie hat dann so etwas gesagt wie ja, sie durfte dann das Geld doch nicht ausgeben, ihr Vater hat angerufen und so etwas, aber wenn wir kurz hier warten dann holt sie unser Geld. Ich mein, wir waren auch nicht blöd, wir haben derweil ihre Handtasche genommen. So nach zehn Minuten kommt sie wieder zurück, mit zwei Polizisten. "Da, das sind die Typen die meine Handtasche geklaut haben!" Wir haben die Situation gerade noch klären können, zum Glück. Ich habe dann die Tasche aufgemacht und du errätst nie, was da drin war.(...) nein (...) nein. Das goldene Schaf, Mnn, das goldene Schaf!
Um den maximalen Respekt und Kommentare wie Was hast du geraucht? zu ernten, empfiehlt sich, die Erzählsprache langsam und gedehnt zu halten und trotzdem jedes Wort überdeutlich auszusprechen. Zum besseren Verständnis enthält die Erzählversion keine Dialektwörter, es können aber ohne Probleme bei Eigenversionen der Erzählung ortstypische Dialekte zugefügt werden.