Diverses:Vom Dachboden aus gesehen

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Vom Dachboden aus gesehen

Unter dem morschen Firsten und den alten Gauben
Dem knarrenden Dachstuhl und den modrigen Zinnen
Erwacht eine Assel im festen Glauben
Sie sei hoch droben im Himmel und will schon beginnen

Sich dankbar zu zeigen, dass sie nicht im Keller
Wie all ihre Verwandten schmoret und langsam siecht,
Da wird es in einer dunklen Ecke ein wenig heller
Und ein weißer Schleier von Edelmut gleich, kriecht

Ihr entgegen. Da beginnt sie „Petrus“ vor den Toren zurufen
auf dass er sie öffne und beugt ihr kupfernes Haupt
und hört es ganz leise: „Du bist auf den letzten Stufen
angelangt mein Sohn! Drum hab ich, Petrus mir erlaubt,

mit Dir den letzten Schritt an deiner Seite wohl zu tun!“
Dann prescht aus dem Dunkeln von ihrer Warte
Eine alte Schleiereule und verspeist begierig wie ein Huhn
die in Demut gebeugte Assel! Und über ihrem weißen Barte

zieht sich ein Schmunzeln durch das Federkleid.
Und hoch über ihr, beträchtlich oben, vor Gottes Thron
Da wartet genervt eine Assel an des Himmelstoren Geleit
Und ruft: „Ach, Witz komm raus, das kenn ich doch schon!“

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