Explosiv – Der heiße Stuhl

Explosiv - Der heiße Stuhl war eine deutsche TV-Sendung auf dem Privat-Sender RTLPlus in den Späten 80ern bis Mitte der 90er Jahren, in der meist griesgrämige Kleingartenbesitzer und spießbürgerliche Telekom-Funktionäre dem Moderator Ulrich M.Eyer in einem Fragespiel durch richtige Antworten gefallen mussten.

Spielregeln

Die Spielregeln dieser beliebten Nachmittagsfernsehsendung waren für damalige Verhältnisse simpel: Der Moderator Ulrich M. Eyer konfrontierte die Kandidaten, die auf einem Stuhl zur Sicherheit festgeschnallt waren unter dem eine Gasflamme angebracht wurde mit 15 gewitzten Fragen, auf die die Teilnehmer in einer bestimmten Zeit antworten mussten. Wurde die Frage nicht zur Zufriedenheit des Moderators beantwortet wurde die Flamme unter dem Stuhl von schelmischen Mitarbeitern der Redaktion hinter den Kulissen höher gestellt. Zum Ende hin des Spiels wurde der Kandidat dann mittels einer kleinen Explosion, die mit einer versteckten Vorrichtung ebenfalls unter dem Stuhl ausgelöst wurde aus dem Studio katapultiert.

Moderatoren

Der wohl bekannteste der Explosiv - Der heiße Stuhl-Moderatoren ist Ulrich M. Eyer, der vom Publikum auch herzlich "Säckchen" genannt wurde. Er moderierte den heißen Stuhl von 1989 bis sage und schreibe 1992 und verlieh der Sendungen durch seinen (un)vergesslichen Charme, dem ganz besonders ältere Damen ab 75 mit Alzheimer kaum zu widerstehen vermochten, den gewisse Flair. Über den Moderator Ole Kracht ist bisweilen nichts bekannt, da man glaubt es sei nur ein Produkt aus Ulrich M. Eyers Fantasie.

Kritiken

Kleingärnterverbände und auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierten jedoch dieses amüsante TV-Format, da sie der Meinung waren, dass die Kandidaten unzureichend auf die Gefahren und Nebenwirkungen des Spieles hingewiesen -und anschließend nicht genügend ärztlich versorgt würden. Da in den meisten Fällen die Kandidaten die am Ende stehende Explosionen kaum überlebten befürchtete man Platzmangel auf den Friedhöfen. Zudem kritisierten auch die damals regierende CDU, dass zu wenig Abgeordnete aus der Opposition an dem heitern Spektakel teilnehmen würden. Später gaben auch Die Grünen ihren überflüssigen Senf (leider nicht den Marken-Senf) dazu, da sie befürchteten dass der Gasverbrauch mit denen die Flammen gezündet wurden nicht mit der Energiepolitik konform ging. So wurde vorgeschlagen, dass man anstelle von Propangasflaschen Streichhölzer benutzen könnte, aber die RTL-Programmdirektion lehnte dieses ab, da sie den Rückgang der Einschaltquoten befürchteten. Zudem war man der Meinung, dass der Gebrauch von Zündhölzern nur das Abholzen der Wälder in West-Afrika fördern würde.

Zielgruppe

Laut Studien sahen sich diese Sendung über 60% gelangweilte allein erziehende Mütter mit Vollbart an, deren Kinder überwiegend durch Hörspiele von Bibi Blocksberg und der drei Fragezeichen zu unsäglichen Besserwissern in der Schule mutiert waren und mit denen die anderen Kinder nie spielen wollten, zu dem durch blonde Pilzfrisuren und dem dadurch resultierenden Shining wie leisen Singsang "Schnee ist schön!" auffielen. Die anderen 40% setzen sich aus einem Mischmasch von Einzellern und Buchkritikern zusammen.

Sinn & Zweck

Damals wie heute streiten sich Medienforscher über den eigentlichen Sinn dieser Sendung. Eine Gruppe behält es sich vor, den lernpädagogischen Aspekt dieser Sendung hervorzuheben und darauf hinzuweisen, dass diese Sendung dazu hätte führen können, dass in Schulklassen mit überwiegend rothaarigen Kindern effektivere Lernbedingungen zu schaffen, während die andere glaubt, dass diese Sendung allein dazu diente unterschwellig Ulrich M. Eyer als Mitglied der Illuminaten zu enttarnen. Bis heute ist man sich in Fachkreisen nicht einig darüber, welche dieser Behauptungen zu treffend ist.

Absetzung der Sendung

Die Sendung wurde abgesetzt, weil die US-Regierung das Format der Sendung adaptierte und sie für eine völlig neue Hinrichtungsmethode abänderte. So wurde zum Beispiel im US-Bundesstaat Texas ein dem "heißen Stuhl" nachempfundener "Grill-Stuhl" erdacht, auf dem die Personen festgeschnallt wurden und ihnen eine ganz schöne Menge Elektrizität durch den Körper gejagt wurden, um sie von ihrer langjährigen Haftstrafe zu erlösen. Obwohl diese humane Haftentlassung von den Insassen in den US-Gefängnissen willkommen geheißen wurde, so wollte man in Deutschland nicht als Vorbild für diese Exekutionsmethode, die im Volksmunde auch als "elektrischer Stuhl" bezeichnet wurde dienen. Nicht nur weil diese auch liebevoll von den Gefängnisgästen als "heißer Stuhl" tituliert wurde. So kam der TV-Intendant von RTLPlus, dessen Name bis heute Geheimsache ist, damals zum Entschluss, die Sendung aus dem Programm zu nehmen.

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