First Class
Als First Class bezeichnet man einen besonders abgeschirmten und akzeptabel ausgestatteten Bereich in Flugzeugen (auch in einigen Hochgeschwindigkeitszügen), der bestimmte Passagiere von der Touristenklasse bzw. Economy Class trennt. In diesem Bereich gibt es nicht nur richtige Sitze und ordentliche Betreuung sondern auch entsprechende Privatsphäre.
Geschichte der First Class
Ursprünglich waren Flugzeuge nur mit einer Klasse - der First Class - ausgestattet, da sich richtigerweise nicht jeder das Fliegen leisten konnte. Mit dem Aufkommen größerer Flugzeuge insbesondere Düsenflugzeuge wie der Boeing 707 oder der Comet 4 waren Fluggesellschaften aus wirtschaftlichen Gründen auch gezwungen Mitte der 1960er Jahre den Pöbel von der Straße in ihre schönen Flugzeuge zu lassen. Hierbei fühlten sich wichtige Passagiere natürlich gekränkt und in ihrer Exklusivität eingeschränkt, sodass Fluggesellschaften gezwungen waren, den Mann oder die Frau von der Straße hinten im Flugzeug zu verstecken, damit die zahlenden Passagiere sie nicht wahrnehmen. Hierzu wurden Flugzeuge in First und Economy Class aufgeteilt.
Das Fußvolk wird heute auch durch einen Vorhang im Gang vor den wichtigen Passagieren optisch versteckt, sodass die denken, dass das Flugzeug nur sechs Reihen hat und dahinter Fracht sei. Dies trifft bei der Austattung einiger Fluggesellschaften in der Economy Class auch zu, da diese nach dem Vorbild von Frachtflugzeugen entworfen wurde. Nach der Vorgabe: möglichst viel menschliche Fracht auch möglichst wenig Platz. Auf einigen innerdeutschen Flügen wie z.B. von Düsseldorf nach Palma de Mallorca gibt es häufig keine First Class, sodass man auf private Charterunternehmen angewiesen ist, die kurzfristig ein Flugzeug mit einer First Class (z.B. Gulfstream oder Cessna Citation) für ein Taschengeld (ca. 25.000,- € pro Strecke) bereitstellen.
Vorteile der First Class
Das Reisen in der First Class bietet einige Vorteile gegenüber dem Reisen im Frachtraum für Menschen (sog. Economy Class). Sie reichen von Verpflegung über Platz bis hin zu entsprechenden Notwendigkeiten im Boden beim Ein- und Aussteigen. Zu den Vorteilen der First Class gehören unter anderem die Folgenden.
- In der First Class wird man mit "Was darf ich für Sie tun?" angesprochen, wenn man den Rufknopf drückt und nicht mit "Was wollen Sie eigentlich?!" wie in der Holzklasse bzw. Economy Class
- Man darf sein Essen mit Messer und Gabel von Tellern essen und nicht mit Plastikzahnstochern vom Esstablett wie im Altersheim
- Es gibt häufig keinen Sitznachbarn und wenn ist dieser so weit weg, dass man seine Bildzeitung nicht nach seinem dritten Bier ins Gesicht gerammt bekommt
- Man muss nicht von Brot und Wasser leben, sondern bekommt auch normale Getränke wie Champagner
- Schlaf ist erlaubt: Der Sitz lässt sich in ein flaches Bett verwandeln oder es befindet sich neben dem Sitz ein Bett
- Wie zu Hause auch üblich, bekommt man ein mehrgängiges Menü von einer Dame, die man genauso scheiße behandeln darf wie die eigene Ehefrau
- Es gibt eine Lounge vor Abflug und man muss nicht in mit parfumvergasten Warteraumgeschäften im Pöbel-Terminal vor sich hinvegetieren
- Wenn das Flugzeug nicht am Terminal sondern auf einem entfernten Parkplatz steht, wird man dort alleine hingefahren und nicht mit dem Omnibus
- Will man die Fluggesellschaft anrufen, muss man nicht drei Stunden in der Warteschleife warten, sondern es geht sofort jemand ans Telefon
- Man darf zuerst aussteigen und erst danach wird die Fracht aus der Economy Class entladen.
- Bei Großraumflugzeugen wie der Boeing 747 oder dem Airbus A380 sitzt man im Oberdeck oberhalb des Fußvolks, sodass auch physikalisch der Unterschied zwischen Oberschicht und Unterschicht hergestellt wird - somit erlangen die Begriffe wieder ihren Sinn
Die First Class bietet je nach Fluggesellschaft noch eine Reihe weiterer Vorteile. Diese hier aufzuführen würde die Datenbankkapazität bei weitem sprengen. Bei der Frage, ob man First Class oder Economy Class fliegen sollte, sollte man sich lieber fragen, wieso man sich diese Frage stellen muss. Es gibt dennoch zwei Gründe, sich nicht für die First Class sondern für die Economy Class zu entscheiden:
- Das Flugzeug ist so klein, dass die erste Klasse im Prinzip die Economy Class ist, was auch wiederum bedeutet, dass man beschissen wird und im Prinzip einfach für die Economy Class den Preis der Business- bzw. First Class bezahlen soll - hier sollte man sich nur aus Prestigegründen für die First Class entscheiden
- Man befindet sich auf einem Survival-Überlebenstrip und möchte schon vor Beginn des eigentlichen Survival-Trips den härtesten Teil dessen durchführen
- Man muss kurzfristig zu irgendeinem sinnlosen Termin in der Einöde (z.B. Krasnojarsk), wo es keine First Class Flüge gibt und man kurzfristig keinen privaten Jetcharter organisiert bekommt
Nachteile der First Class
Die First Class hat gegenüber privaten Jets bzw. düsengetriebenen Kleinflugzeugen einige gravierende Mängel, die eigentlich für 10.000,- € pro Strecke nicht vorhanden sein sollten. Aufgrund der hohen Verluste durch schlechtes Management können Verkehrsfluggesellschaften diese Mängel jedoch nicht beseitigen oder sind selbst zu doof, diese zu erkennen. Zu den gravierenden Mängel zählen die folgenden.
- Man kann an Bord keinen Sex haben, weil einen zwanzig andere Leute ansehen oder hören
- Die Tuscheltussis unter den Flugbegleiterinnen erzählen schon im nächsten Hotel, wie besoffen man war oder wie laut beim Sex
- Man kann nicht rauchen. Ehrlich: was soll die Scheiße? 10.000 € und dann kann man nach dem Essen nicht mal eine qualmen?
- Das Flugzeug wartet nicht. So eine Scheiße! Da latzt man 10.000 € und die warten höchstens 20 Minuten auf einen? Toller Service.
- Es gibt häufig keine Dusche, kein Sofa und kein Büro - trotz 10.000 € kommt man also nach 12 Stunden stinkend und ungeduscht am Zielort an
Man zahlt also meistens den 100-fachen Preis von Otto Normalverbraucher, kommt trotzdem nicht schneller an, ist trotzdem un-geduscht, stinkt und schlecht gelaunt, weil man zwölf Stunden lang keine geraucht hat. Wer entspannt, frisch und gut gelaunt am Zielort ankommen will oder muss, kommt also nicht umhin sich selbst ein Flugzeug samt Besatzung zu besorgen. Der Preis ist meistens sowieso höchstens 2-3 mal so hoch wie in der First Class.
Buchung von First Class Flügen
Man geht nicht einfach so bescheuert ins Reisebüro und sagt "Ich würde gerne erster Klasse fliegen". Niemand macht das. Damit enttarnt man sich schon mal als blutiger Totalversager. Wer nicht schon beim Check-In vom Personal aufgrund der Buchungsdaten als First Class Anfänger erkannt werden will, der verwendet zum Buchen von First Class-Tickets die folgenden Empfehlungen.
Telefonische Buchung
Telefonisch kann man viel verkehrt machen bei der First Class-Buchung.
- Sie rufen die Hotline, wenn möglich die für First Class Passagiere, an.
- Wenn Sie die Rufnummer nicht finden, rufen Sie die normale Hotline an. Sobald ein Mitarbeiter rangeht, sagen Sie nur "First Class Hotline" (Ohne das Wörtchen Bitte! Das entlarft Sie sofort!).
- Sagt der Mitarbeiter "Wir haben keine separate First Class Hotline, ich mache das für Sie", dann legen Sie sofort ohne jedes weitere Wort auf.
- Zur Buchung teilen Sie dem Mitarbeiter am Telefon nur die Daten in einem Schwung mit: "LH434, 12. Dezember, American Express 54399873833 und First selbstverständlich. Meine Name ist Peter Müller."
- Fragt der Mitarbeiter Sie nach Namen und Adresse stöhnen Sie laut und rattern in einem Schwall Name, Adresse, Geburtsort, Geburtsdatum, Kreditkartengültigkeit, Reisepassnummer, Reisepassgültigkeit und Vielfliegernummer herunter
- Werden Sie erneut einzeln danach gefragt, gehen Sie jedes Detail extrem langsam und laut durch, so wie bei einem Kleinkind
- Fragen Sie abschließend, wann man sie zu Hause abholt. Wenn es keinen Chaffeurservice gibt, bitten Sie den Mitarbeiter ein Taxi für sie zu bestellen oder bitten Ihn ihren Chaffeur anzurufen um diesen die Adresse des First Class Terminals mitzuteilen
Buchung über das Internet
Die Buchung von First Class Tickets über das Internet sollte einfach sein, mag man meinen. Aber auch hier lauern Fallstricke, die sie als Laien enttarnen. Buchen Sie grundsätzlich nur online direkt bei der Airline über deren App fürs Mobiltelefon oder die mobile Website. Geben Sie alle persönlichen Daten nur in Kleinbuchstaben ein und verwenden Sie auch statt "ö" ein "oe" usw. Wenn man Sie darauf anspricht, sagen Sie, dass Sie den Flug für 9.870,- € während des Meetings mit Ihrem iPhone nur nebenbei schnell gebucht haben und sich das nicht anmerken lassen konnten.
Verhaltensweise in der First Class
Sie stehen sofort als blutiger Anfänger da, wenn Sie nicht bestimmte Benimm-Regeln anwenden, die in der First Class absolut üblich sind und von allen First Class Gästen so angewendet werden. Wenn die Flugbegleiter merken, dass Sie das erste Mal First Class fliegen, wird man sie sofort wie einen verlaufenen Economy Class Passagier behandeln.
- Bei der Essensbestellung sagen Sie: Eigentlich hätte ich ja jetzt Bock auf Currywurst-Pommes-Rot-Weiß und n' kaltes Bier
- Lassen Sie sich die Menükarte vorlesen und würfeln Sie dann alles bunt durcheinander in ihrer Bestellung: z.B. zuerst Käse, dann das Steak aber den Salat zusammen mit dem Steak und am Ende das Eis UND die Schokolade. Dazu direkt Espresso und einen Schnaps. Danach: Ach Ne, bringen Sie mir gleich jetzt 3 Schnäpse.
- Sagen Sie bei der Essensbestellung: Um Gottes willen! Hätte ich das gewusst, wäre ich noch essen gegangen. Was haben Sie denn sonst noch im Flugzeug? Lassen Sie sich Essen von Business und Economy Class bringen. Essen Sie von jedem nur die Hälfte.
- Hören Sie während der Sicherheitseinweisung Musik. Wenn man Sie darauf anspricht, sagen Sie: Mit der 747-400 hatte ich schon zwei Notlandungen. Ich bin also sehr geübt
- Bitten Sie, dass man den Bildschirm an Ihrem Platz ausschaltet. Sagen Sie: Mein Flachbildschirm zu Hause hängt auch nur aus Prestige-Gründen. Ich weiß nicht, wie man die Dinger bedient
- Lesen Sie stattdessen ein Buch mit Erscheinungsdatum älter als 1978 über ein Thema, welches heute nicht mehr aktuell ist