Franziska Linkerhand

Franziska Linkerhand ist eine von Brigitte Reimann über zwei Jahrzehnte (1954-1974) angehäufte Sammlung von Blättern, welche beidseitig bedruckt wurden. Ob einzelne Seiten miteinander in Verbindung stehen, ist bislang weitestgehend ungeklärt.

Brigitte Reimann, hier mit ihrer rechten Hand linker Hand wie sie einem linken Handlanger die Rechte reicht

Kryptografische Untersuchungen

Ansatz "Feminonum"

Lange Zeit wussten die Menschen mit diesem Sammelsurium von 325 Gramm Papier wenig anzufangen. Der Durchbruch jedoch gelang Literaturwissenschaftlerinnen der Abteilung Germanistik des Gynozentrischen Institut Anatoliens, indem Sie wirre Textpassagen (Seiten 5 bis 604) als "eines der wichtigsten Werke deutscher Gegenwartsliteratur" postulierten. Zeitgleich entfachte das "Buch" bei einigen wenigen Millionen Schülern einen Blutstau im Gehirn, da die Handlung von Franziska Linkerhand unglaublich unspannend, aber emotionsungeladen und zugleich trostlos war.

Ansatz "Nerotikum"

Ein weiterer Ansatz, einen Sinn in die Anhäufung der schätzungsweise der Anzahl der Elektronen in einer Erbse entsprechenden Wörter zu bringen, lieferte ein nach Argentinien emigrierter Deutscher. Nach dessen Ansicht müsse man das Werk den Flammen übergeben, um seiner Botschaft in Form einer exothermen Reaktion zur Freiheit zu verhelfen, was sich laut dem älteren Herren "in der glorreichen Vergangenheit" bereits mit anderen Büchern bewährt hatte.

Weltpolitische Auswirkungen

Besonderst im sozialistischen Urheberland fand der Ansatz "Nerotikum" weite Verbreitung. Euphorische Arbeiterhelden trafen sich, um im Interesse des Volkes die Gedanken des Buches im Feuer zu befreien. Amerikanische Luftaufnahmen deuteten die zahlreichen Brandherde als potentielle Bedrohung für Coca-Cola. Infolge dessen wurde 1974 erstmals aus Angst politischer Kontakt mit der DDR aufgenommen. Seit diesem Ereignis ist die DDR als Staat völkerrechtlich anerkannt worden.

Auswirkungen heute

Nach dem Fall der Mauer und im Rausche der Emanzipation blüht jedoch in heutiger Zeit der Ansatz "Feminonum". Es wurde nach einem von einer Frau verfassten Buch gesucht, welches nicht eine nostalgische Autoprojektion eigener unerfüllter Hoffnungen auf eine fiktive Protagonistin zum Kernpunkt hat. Da keines gefunden wurde und 200.000 Exemplare von Franziska Linkerhand aus ehemaligem Stasi-Besitz konfisziert wurden, fiel die Wahl auf das Werk von Brigitte Reimann.

In diesem Rahmen gelang es einer Literaturwissenschaftlerin der Abteilung Germanistik des Gynozentrischen Institut Anatoliens, sich unbemerkt, versteckt in einer Franziska-Linkerhand-Gummipuppe (Prädikat "gefühlsecht"), vor den Kongress des Abiturprogramms der deutsch-französischen Schulen zu schmuggeln.

Nachdem sie originalverpackt 3 1/2 Minuten vor verschlossenen Toren ausharren musste, wurde sie verhängnisvollerweise von einem Le(h/e)rkörper zwecks "näherer Untersuchung" ins Innere geschafft. Dort vergriff sie sich an den Vorführexemplaren von "Faust" und "Homo Faber", indem Sie Seiten heraus riss. In der Abstimmung konnte sie so, auf "Unvollständigkeit der anderen Bücher" plädierend, den Eintritt von "Franziska Linkerhand" ins Abitur 2007 der deutsch-französischen Gymnasien sowie ins Abitur 2009 der Hamburger Gymnasien erzwingen. Sie starb kurz nach dieser Tat.

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