Amerika
Amerika ist der wohl längste Kontinent der Welt und nach dem italienischen Entdecker Amerigo Vespucci benannt. Nach dem eigentlichen Entdecker von anno 1492, Christoph Kolumbus, wurde nur ein popeliges Land namens Kolumbien benannt. So kann’s laufen.
Dieser Artikel behandelt den Kontinent Amerika und nicht das Lied von Rammstein. |
Geologische Gestalt
Amerika besteht rein technisch gesehen aus drei Platten (und nicht, wie die meisten glauben, aus zwei oder gar nur einem): der nordamerikanischen Platte, der südamerikanischen Platte und der karibischen Platte. Dummerweise sieht man das nicht sofort, da sich der Kontinent nicht offensichtlich gedrittelt hat und sich die Eroberer aus Spanien, Portugal und weiß der Geier woher, einen Scheißdreck um die Kontinentalplatten scherten, als sie die Staatsgrenzen zogen.
Während der Norden so aussieht, als hätte Gott mit dem Vorschlaghammer auf Kanada eingeprügelt und er das Ergebnis gleich einer zersplitterten Fensterscheibe äußerst supi fand, war er im Süden eher faul und schnippelte einfach was von Afrika weg, um daraus einen neuen Kontinent zu erschaffen. Was die Karibische Platte angeht... da rätseln einige Wissenschaftler noch heute. Es ist, als ob sie einfach so aus dem Nichts auftauchte und sich zwischen die nord- und südamerikanische Platte mogelte.
Technisch gesehen gehören Hawaii und die Galapagosinseln auch irgendwie zu Amerika. Erstere, weil sie in einem Volksentscheid dafür gestimmt haben, obwohl sie tausende Kilometer ab vom Pfad sind, letztere, weil sie vergleichsweise ziemlich dicht an Südamerika dran sind und außerdem von Ecuador regiert werden. Beide Fälle liegen jedoch auf einer tektonischen Platte, dessen Namen noch nicht einmal annäherungsweise an Amerika erinnern: Pazifische Platte und Nascaplatte.
Klimazonen
Amerika gilt auch bei Betrachtung der Klimazonen als die Superlative schlechthin. Dem Kontinent reicht nicht eine und reichen auch nicht zwei Klimazonen, nein, es müssen alle fünf sein - und weil das nicht reicht, hat es einige auch noch gleich doppelt.
Im Norden, genauer gesagt in Grönland, liegt die polare Klimazone. Dort ist es den ganzen Tag über bitterkalt, nachts noch kälter und die Verkaufszahlen von Kühlschränken tendiert gen null. Wenn man irgendetwas im Frost konservieren möchte, legt man es einfach raus und nach knapp einer Minute ist auch das weichste Fell hart wie eine Metallplatte, wenn man es vorher gewaschen hat - ein Trocknen der Wäsche an der frischen Luft ist daher nicht empfehlenswert, wenn man die Klamotten anschließend nicht wie eine kaputte Vase zusammenkleben möchte. Grönland hieß früher mal "Grünland", aber da die "Grünen" darauf ein Warenzeichen angemeldet haben, darf es das nie wieder werden. Deshalb wird die Klimaerwärmung von den Grünen auch mit allen Mitteln bekämpft, obwohl alle Grönländer wieder Wein und Hanf in Grünland anbauen möchten. Grönland gehört übrigens zu Dänemark - zumindest solange dort kein Erdöl gefunden wird.
Es folgt die subpolare Klimazone. Die sind schon doppelt vorhanden: einmal hoch im Norden in Kanada, Alaska und (schon wieder) Grönland und einmal im Süden bei den Falklandinseln. Hier übersteigt die Temperatur des Öfteren mal die 0-Grad-Grenze. Es ist aber trotzdem ziemlich unangenehm, draußen ein Sonnenbad zu nehmen.
Von daher ist es ziemlich unverständlich, dass die Briten diese Insel mal von Argentinien wiederhaben wollte. Außer ein paar Pinguinen und einer hügeligen Gegend gibt es dort nämlich genau null.
Die nördliche Subpolarzone ist signifikant größer als die Zone im Süden. Das liegt daran, dass der sogenannte Labradorstrom bis in die Hudson Bay reingeht und kühles Wasser in den Süden zieht. Man versucht, den kalten Strom einfach abzustellen, damit das Klima ein bisschen angenehmer wird und verlegt gerade wasserfeste Unterwasserheizungen an den Grund des Meeres. Betrieben werden sie alle dank Kohlekraftwerken, damit die Klimaerwärmung ihr übrigstes tut.
Es folgt die gemäßigte Zone, die es ebenfalls doppelt gibt. Hier sieht man erst, wie vielfältig die Natur in Amerika doch sein kann! Zahlreiche Lebewesen von Mücken und Giftschlangen hinüber zu Killerbienen und hochgiftigen Pflanzen machen das Leben doch so richtig lebenswert. Hier leben letztendlich auch die meisten Menschen. Dort, wo sich vorher Bisons und Indianer befanden, sind nun Exileuropäer und/oder deren Nachfahren. Die Indianer sind in ein Reservat gesperrt worden, die Bisons in den Kühlschrank (natürlich erst, nachdem man sie vorher erlegte). Das ist im Norden wie auch im Süden nicht anders. In Südamerika sind einfach nur ein paar mehr Berge im Weg, die das Land hätten wirtschaftlich machen können.
Das Problem hat man in der subtropischen Zone nicht. Dort ist nur Wüste und man könnte mühelos alles bauen, was man wollte. Das Einzige, was einem fehlt, ist Wasser, insbesondere in den mexikanischen und texanischen Breitengraden. Das mussten einige ziemlich leidtragend erfahren, aber sie haben es anschließend bis zu ihrem Lebensende auch nicht wieder vergessen.
Generell sind hier auch die Urlaubszonen der Menschen und Tiere, wenn es ihnen zu Hause zu kalt wird oder wenn sie einfach mal Lust darauf haben. Hier können sie sich an warmen Temperaturen erquicken und am Strand räkeln. Zumindest im Norden. Im Süden machen einem die Anden einen Strich durch die Rechnung - rein theoretisch könnte man aber super von knapp 6.000 Meter hohen Bergen ins Wasser springen. Theoretisch. Praktisch tut’s weh.
Es folgt eine Zone, die so tatsächlich nur ein einziges Mal vorhanden, dafür aber überdimensioniert groß ist: die Tropen. Schöne, große und beeindruckende Regenwälder, hauptsächlich in Südamerika mit zahlreichen Tieren und Pflanzen und auch mit alten, okkulten Indianerstämmen, die noch nicht einmal wissen, was ein Handy ist oder dass man in Aktentaschen Akten herumträgt und nicht die am Tag gesammelten Giftpfeilfrösche.
Das Einzige, was an den Tropen stört, sind diese fetten Regenwälder. Mit absichtlich und manchmal auch unabsichtlich gelegten Bränden rodet man diese Ausartung der Natur und versucht, die komplette Gegend zu zivilisieren.
Landschaften
So groß Amerika auch ist, so vielfältig sind auch die einzelnen Landschaften auf dem Doppel- bzw. Tripple-Kontinent. Aufgrund des europäischen Menschen, der jahrtausendelang Amerika nicht bewohnen konnte (sondern nur die indigenen Völker, die die Natur über alle Maßen verehrten), könnten sich diese wunderschönen Landschaften wie die Pest ausbreiten. Seit dem Jahre 1492 versucht man nun auf Hochtouren, die Abwesenheit der Europäer durch exzessives und wirtschaftlich konstruktives Plattmachen der Natur wieder auszugleichen.
Gebirge
Anmerkung: Auch, wenn es manchmal so aussieht, aber die Anreihung von den aztekischen Pyramiden zählt nicht als eigenständiges Gebirge, sondern höchstens als Ideenklau von den Ägyptern.
Die Gebirge sind in Amerika ungleich auf den einzelnen Kontinentalplatten verteilt. Während die Karibische Platte leer ausgeht (die paar kleinen Inseln, die aus dem Meeresgrund herausragen, wirken quasi wie unangenehme Pickel, die man eigentlich nur ausdrücken will) und Südamerika nur eine Gebirgskette alias den Anden vorzuweisen hat, bunkert sich Nordamerika gleich mehrere Gebirge wie etwa die Rocky Mountains, Sierra Nevada und die lachenden Appachen Appalachen, die aber allein von der Höhe einzelner Berge (abgesehen vom unsichtbaren Schuldenberg) nicht wirklich mit Südamerika mithalten können. Im Vergleich dazu geht es in Nordamerika vielleicht mal ein paar Hügel rauf und dann mal wieder ein bisschen abwärts. Wenn man Fahrrad fährt, glaubt man vielleicht, man hat ein bisschen Rückenwind. Mehr aber auch nicht.
Anders ist es in den Anden. Bei Bergen mit mehr als 6.000 Metern Höhe. Wenn man da mit dem Fahrrad runterfahren will, kann man am besten vorher noch sein Erbe regeln und den Liebsten „Lebe wohl!“ sagen, den entweder zerbricht das Fahrrad nach einem Kilometer Fahrt aufgrund der unebenen Strecke, die man mit hoher Geschwindigkeit herunterrast, man verbrennt aufgrund der Reibung der Luft, wenn man runterfährtfällt oder man entschwindet in das Weltall, da man auf der Spitze des Berges gesprungen ist und die Anziehungskraft der Erde in dieser Höhe zu schwach ist, um einen wieder zurück auf den Boden der Tatsachen zu befördern.
Die Anden sind einfach die Superlative auf dem amerikanischen Kontinent. Nirgends sonst liegt das ganze Jahr über Schnee und ist die Luft gleichzeitig so erfrischend atemberaubend dünn wie auf dem 6.962 Meter hohen Berg Aconcagua in Argentinien oder dem knapp 6.000 Meter hohen Huayna Potosí in Bolivien, wo allein schon der Name ein Zungenbrecher erster Klasse ist. Bergsteiger brechen sich dabei auch vermutlich alles andere.
Wüsten
Wenn man dem besten Freund etwas von Wüsten erzählt, denkt er vermutlich sofort an die Sahara oder Texas, es sei denn, er ist Erdkundelehrer oder irgendein Wissenschaftler, der sich mit Geologie beschäftigt. Tatsächlich sind die Wüsten auf Amerika fast ausschließlich nur im Norden. Südamerika selbst ist sich zu fein für irgendwelchen Wüstensand und schützt sich mit einem fetten Dschungel vor dem Wind, der Wüstensand über Mittelamerika in den Süden pusten will.
Trotz allem sind die Wüsten in Amerika nur geradeso überbevölkert von irgendwelchem Getier (siehe auch der Abschnitt „Flora und Fauna“), was den Einwohnern nicht gefällt, weshalb man immer mit einem Spaten bewaffnet in die Sandwüsten gehen sollte, um die kleinen Krabbelviecher erschlagen zu können. Dabei tut man gleichzeitig noch etwas für das private Wohl, denn so wird weniger O2 in unmittelbarer Nähe verbraucht und man hat mehr für sich.
Doch neben den altbackenen Sandwüsten gibt es auch noch zahlreiche Eiswüsten, die genauso öde und dröge sind. Der einzige Unterschied im Vergleich zu den südlicheren Verwandten ist, dass es in Eiswüsten - welch Überraschung! - eiskalt ist und man sich stattdessen lieber ein Bein abhacken möchte, als dort herumzuwandern und irgendwelche langweiligen Sachen zu machen. Zum Beispiel herumwandern. Ach, wurde schon vorgeschlagen? Liegt vermutlich daran, dass man dort nichts anderes mehr machen kann. Außer natürlich herumzuwandern.
Prärie™
Die Prärie ist da dann schon ihre ganz eigene Art von Wüste. Das ist ein Gebiet, was sich nicht entscheiden kann, ob es nun lieber irgendetwas Bewachsenes sein will oder doch lieber etwas total Verdorrtes, von daher entscheidet es sich für die goldene Mitte und ist irgendetwas Verdorrtes mit ein paar Grasbüscheln oder eine Graslandschaft mit viel zu trockenen Flächen, eben halt nichts Halbes und nichts Ganzes und ist somit quasi die Baustelle der Natur. Damit die Natur ungestört weiterbauen konnte, haben die europäischen Einwanderer störende Faktoren wie Indianer umgesiedelt und Bisons umgenietet. Dafür stehen sie dort nun naturneutral mit Getreidefarmen und -silos. Sie sind nämlich grün angestrichen und sehen von oben hübsch aus. Da der Mensch an sich allerdings nur im Durchschnitt knapp 1,80 Meter groß wird, kann er es leider nicht richtig betrachten und muss die toten Vögel aufsammeln, die das Ganze im Vorbeifliegen gesehen haben und vor Schreck einen Herzkasper bekamen.
Dschungel
Während quasi nur der Norden Amerikas die Prärie hat, hat nur Südamerika einen Dschungel, den berühmten Regenwald, die Lunge der Erde, das Ausgangsprodukt von Papier, chlorfrei gebleicht und auf unserem Schreibtisch liegend ein absoluter Exportschlager und vermutlich auch das Einzige, wofür die Natur gerade mal gut genug ist. Wo die indigenen Völker noch teilweise unentdeckt sind und Tarzan noch „Ayayayayaaa!“ schreiend durch die Baumwipfel wie nichts Gutes fliegt, befindet sich der Urwald, durchflossen vom einzigartigen Amazonas, wo man dank der Piranhas einmal reinsteigt und dann nie wieder.
Als die ersten Eroberer aus Spanien und Portugal auf den Regenwald trafen, trauten sie ihren Augen kaum, denn alles, was sie sahen, waren Bäume, mit denen niemand etwas anfangen konnte. Und nicht nur ein Baum hier, ein Baum da und dort drüben vielleicht auch mal einer, weil’s dann nett auf dem südamerikanischen Kontinent aussieht, nein, es war eine wahre Epidemie an Laubbäumen, sodass man schon fast die eigene Hand vor Augen nicht mehr sehen konnte.
Hinzu kommt noch die unerträglich hohe Luftfeuchtigkeit von knapp 100 %, aufgrund der schon etliche Europäer quasi an der frischen Regenwaldluft ertrunken sind. Tragisch, aber unvermeidlich. Ebenso erstaunlich ist, dass erst letztens noch ein Fisch entdeckt wurde, der bei entsprechender Luftfeuchtigkeit an Land beziehungsweise in der Luft schwimmen kann. Er stammt dabei von einem Goldfisch ab, den ein portugiesischer Einwanderer irgendwo im Dschungel verloren hatte. Die Natur steckt doch immer wieder voller Wunder...
Seen
Tatsächlich gibt es neben dem Atlantischen Ozean rechts und dem Pazifischen Ozean links noch weitere Gebiete mitten auf dem amerikanischen Doppelkontinent, die lebenswichtiges H2O enthalten. Wer kennt zum Beispiel nicht den berühmten Prof.-Dr.-Ir.-Willem-Johan-van-Blommestein-See in Suriname? Der hat sogar in der arabischen Welt einen eigenen Wikipedia-Artikel. Bei dem See musste der Mensch der Natur nur ein bisschen auf die Sprünge helfen und überflutete einfach ein kleines Waldstück mit Wasser. Dabei gingen vielleicht ein paar Tiere, Bäume und Indianer hops, aber dafür hatten die Bewohner am Rande des Sees nun Wasser vor der Haustür.
Ungleich bekannter ist jedoch der sogenannte Titicacasee im Takatukaland auf der Grenze zwischen Peru und Bolivien, der besonders bei Schülern heftige Kicheranfälle hervorruft. Da dieser See am westlichen Rande von Südamerika liegt und die Entdecker allesamt aus dem Osten stammten, wurde dieser See erst ziemlich spät entdeckt und die ganzen originellen Namen für irgendwelche Wasseransammlungen waren bereits vergriffen.
Wenn man jedoch auf eine Karte Amerikas schaut, fallen einem vermutlich sofort die vier überdimensionierten Seen auf, die die USA und Kanada jeweils für sich beanspruchen. Da keiner der beiden Staaten so sozial ist und Wasser an andere Staaten abgeben will, gibt es trockene Wüsten in Mexiko und ertrinkende Touristen in Michigan. Ein Ende des Streites ist derzeit nicht in Sicht.
Flora und Fauna
Amerika ist so vielfältig an Lebensräumen, dass die ganzen Pflanzen und Tiere manchmal gar nicht mehr wissen, wohin mit sich selbst. Sogar in den unbehaglichen Wüsten (sowohl Eis- als auch Sand-) herrscht eine Artenvielfalt, die die Staatsschulden der USA um knapp das Zehnfache überbietet. Da grenzt es schon fast an ein Wunder, dass Drachen trotz dieser Statistik weiterhin zu den nichtexistenten Wesen gehören.
Doch so vielfältig Flora und Faune auch sein mögen, merkwürdiger als in Australien geht es in Amerika nicht zu - in Amerika sind weder Wombats noch Kängurus zu finden, auch, wenn die Gegend manchmal so aussieht wie in Australien und dementsprechend für viele Hollywoodfilme als Kulisse genutzt wird. Die einzigartige Vielfalt liegt einfach daran, dass einige Tiere, die auf dem Doppelkontinent eigentlich nichts zu suchen haben, von den ganzen Europäern eingeschleppt worden sind. Man kann sich ziemlich sicher sein, dass „afrikanisierte Bienen“ nicht aus Amerika, sondern aus Afrika kommen beziehungsweise eine Kreuzung aus afrikanischen und amerikanischen Bienen sind. Und darauf ist man nicht erst gekommen, weil „Afrika“ und „Amerika“ beide mit dem Buchstaben A beginnen.
In Amerika überlebt auch nur das stärkste Lebewesen. Deswegen hat der Norden Amerikas den Bären zu bieten, der die Picknick-Körbe der einzelnen Camper leer frisst, sollte er mal ein frisches Thunfisch-Sandwich riechen und dadurch angelockt werden. Sollten die Menschen dann ihr leckeres Sandwich mit dem Leben verteidigen, war es definitiv ihre letzte Aktion, sollten sie keine Schrotflinte dabei haben.
Exemplarisch für Amerika ist auch, dass hier größere Lebewesen gerne mal mit Tricks und unglaublicher List auf die kleinen Tiere losgehen, sodass sie sterben. Ein unglaubliches Sinnbild für das, was Amerika in der Wirtschaft wirklich ist, sind daher die fleischfressenden Pflanzen, die es sonst nirgends anders auf der Welt gibt. Wer kennt nicht die Venusfliegenfalle? Sperrt einfach so harmlose Fliegen ein, die keiner (anderen) Fliege etwas zuleide tun können, und töten sie. Vermutlich halten sich auch deshalb viele Amerikaner diese Pflanze in ihrem Schlafzimmer. Hauptsache, sie wird nicht überdimensional groß und frisst nachher die Menschen. Das wäre nicht so dolle.
Die Wüsten in Amerika sind alles andere als wüst. Immer wieder findet sich irgendwelches Getier, was sich absolut nicht unterkriegen lassen will und um jeden Preis überleben möchte. So gibt es zahlreiche Echsen, die sich erst am Abend blicken lassen, weil es ihnen tagsüber viel zu heiß ist und tief in der Nacht viel zu kalt. Da es keine Bäume gibt, in dessen Schatten sie sich legen könnten, um zu faulenzen (sondern höchstens Kakteen, aber die Stacheln sind als Ersatz für das ansonsten so bekannte Laub nicht wirklich geeignet), graben sie sich einfach in den Sand ein und schlafen.
Im südamerikanischen Dschungel blüht die Natur geradezu auf. Neben diversen Schlingpflanzen, die Bäume zu Tode würgen, gibt es auch noch Frösche, die Indianer an Stöcke binden und mit diesen Bogenschießen üben, sodass der Frosch auf das Opfer klatscht und dieses dann vergiftet. So etwas gibt es weder in Europa noch in Australien, Asien oder sonst wo.
Südamerika ist außerdem der perfekte Ort für die zahlreichen Krabbelviecher und Nervensägen mit Flügeln, die die Menschen sonst auch so gerne haben wie verschimmeltes Brot am frühen Morgen. Wenn irgendeine Art auf der ganzen weiten Welt ausstirbt, wird sie womöglich in Südamerika fünf Tage später wieder neuentdeckt oder geht nach zwanzig Jahren aus irgendeiner anderen Art wieder heraus.
Geschichte und Politik
Kurzfassung
- 1492: Amerika wird entdeckt.
- 2021: Amerika existiert wohl leider immer noch...
Etwas längere Fassung
Es ist mittlerweile bewiesen, dass Amerika nicht von Christoph Kolumbus, sondern von Leif Eriksson entdeckt wurde, der sich irgendwann mal um das Jahr 1000 herum mit seinem Drachenboot von Island an Grönland vorbei verfahren hat und zufällig auf Amerika stieß. Währenddessen rettete er noch ein paar Schiffbrüchige, besiegte ein paar Meerjungfrauen und konvertierte zum Christentum - und das alles gleichzeitig! Das schaffte Kolumbus nicht.
Was Kolumbus im Gegensatz zu Eriksson allerdings schaffte, war, seine Entdeckung nicht nur für sich zu behalten, sondern überall in Europa herumzuerzählen. Er meinte zwar, dass es Indien wäre, aber das war für die Königreiche auf dem alten Kontinent ziemlich egal: Es war Land, was man innerhalb kürzester Zeit erreichen konnte (zumindest für damalige Verhältnisse) und anscheinend noch keine Banken, Burgen und Beamtenbürokratie kannte. Das musste geändert werden. Egal, ob das nun Inder oder Indianer waren. Glück für Indien, dass Kolumbus Amerika entdeckte und nicht Mumbai.
Die neuen europäischen Herrscher nahmen das Land gleich unter die Lupe: Wo sind Bodenschätze? Kann man sie fördern? Gibt es irgendetwas, was einen daran hindern könnte? Die Indianer stellten sich nachher nur als lästiges Problem heraus. Jeder, der nicht so aussah wie ein Europäer, wurde abgeknallt oder war ein im Nachhinein importierter Sklave aus Afrika für die zahlreichen Baumwollplantagen im Norden Amerikas. Im Süden bestritten die Sklaven für einen den Lebensunterhalt mit Kakaobohnen oder ähnlichen, damals noch äußerst exotischen Pflanzen.
Während die normalen Bürger so ihr ganzes Leben verbrachten und eher Probleme mit sich selbst hatten, gingen sich die ganz großen Mächte gegenseitig an die Gurgel. Spanien gegen England gegen Frankreich gegen Portugal (teilweise auch gegen die Niederlande) mit jeweils wechselnden Koalitionen stritten um die Vorherrschaft auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Deutschland hatte das Rennen nach Amerika total verpennt und war somit vorzeitig ausgeschieden.
Die einzelnen Staaten kloppten sich dann teilweise dumm und dämlich, bis sich die Kolonien gegen ihre Mutterländer wehrten und zu den Waffen griffen, um selber mal ein bisschen Unabhängigkeit genießen zu können. Da jedes Land seine eigene Revolution hatte bzw. Kanada diese total verpennte und noch heute unter der britischen Krone steht, wäre es viel zu umständlich, hier alles aufzulisten, von daher wird das ganze Revolutionsrambazamba gestrichen oder geleugnet. Andere Ereignisse sind eh viel wichtiger.
Im Norden Amerikas führte man dann die Demokratie ein und es entstanden zwei Staaten, die heute vermutlich 98 % der Menschheit kennen: die USA und Kanada. Mexiko kennen noch annähernd 70 %, das politische System höchstens nur die Personen, die sich damit befasst haben oder aus Versehen eine Doku bei N24 sahen, da die Fernbedienung zum Umschalten kaputt war. Je weiter es in den Süden geht, desto schwammiger sind für den Durchschnittsmenschen die zahlreichen politischen Systeme: hier Sozialismus, da eine Demokratie und dort drüben eine Diktatur. Aber Fußball spielen können sie irgendwie alle mehr oder weniger, was vermutlich der einzige Grund neben dem brasilianischen Karneval ist, warum Südamerika bisher nicht in Vergessenheit geraten ist.
Wirtschaft
Amerika frisst der Welt wirklich die Haare vom Kopf. Während Amerika trotz seiner Größe nur knapp 900 Millionen Bewohner hat und damit noch nicht einmal annähernd an Chinas Einwohnerzahl kratzt (und erst recht nicht an die von ganz Asien) und 20 % der weltweiten Nahrungsmittel produzieren, die so tagtäglich hergestellt werden, mampfen sie knapp 40 % des in der Welt hergestellten Essens. Kein Wunder, dass dann nichts mehr für Afrika übrig bleibt. Experten befürchten, dass Europa langfristig ebenfalls in die Röhre gucken wird und verhungert.
Die größte Wirtschaftsleistung auf dem amerikanischen Doppelkontinent stemmen ganz klar die Vereinigten Staaten vor Kanada. Mexikos Wirtschaftsleistung kann nicht genau ermittelt werden, da der Hauptwirtschaftszweig die mafiösen Geschäften mit Drogen und Menschenschmuggel über die Grenze zu den USA sind, die nach alter Tradition von der Regierung nicht registriert werden.
Sozialistische Staaten wie Kuba und Venezuela tragen so gut wie gar nichts zu Amerikas Wirtschaft bei, was vielleicht am total verkorksten politischen System liegt, an dem die Regierungen jedoch weiterhin eisern festhalten. Die ganz kleinen Staaten wie Trinidad und Tobago oder Länder, von denen bisher niemand gehört hat, wie zum Beispiel Navassa, leisten ebenfalls nichts. Die Inseln sind teilweise sogar so klein, dass noch nicht einmal ein Call-Center draufpasst. Auf den kleinen Inseln interessiert es auch keine Sau, ob man nun zu Frankreich gehört oder zu irgendeinem anderen Staat auf der Welt. Schlimm, solche Gleichgültigkeit...
Brasilien macht dabei den Kohl auch nicht mehr fett - das ganze Rumgehopse an Karneval können sie sich sparen, das bringt kein Geld ein, sondern höchstens Kosten für die Straßenreinigungen, die das ganze Konfetti nachher wieder aufräumen dürfen.
Die Ureinwohner Perus und Chile haben vermutlich als einzige Personen überhaupt in Südamerika die Möglichkeit, das Bruttoinlandsprodukt wieder anzuheizen, sollte auf den Falklandinseln nicht gerade Krieg herrschen: Sie können die ahnungslosen Touristen zu den alten Pyramiden führen, die die indigenen Stämme anno dazumal gebaut haben. Sollten die Führer keinen Rückfall erleiden und plötzlich den Drang bekommen, die Touristen irgendeinem Gott zu opfern, gibt es eventuell sogar ein bisschen Trinkgeld für Feuerwasser.
Ausblick
Aufgrund der kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Unterschiede zwischen Nord-, Süd- und Mittelamerika rechnen Experten damit, dass die Kontinentalverschiebungen in den nächsten einhundert Jahren durch diese Effekte quasi noch einmal verstärkt werden und die Kontinente voneinander abdriften. Südamerika prallt gegen die Antarktis, wodurch die Anden noch größer werden, Nordamerika driftet irgendwo ins Nirgendwo ab und Mittelamerika weiß nicht, wohin mit sich selbst und geht unter.
Die daraufhin leer gewordene Fläche wird dann mit Wasser gefüllt und es bleibt nichts außer einem blauen Fleck auf der Weltkarte mit der Bemerkung „America waz here“.
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