Hohlkopf

Als Hohlkopf bezeichnet man Köpfe (und deren Besitzer), die Hohlräume von insgesamt mindestens 0.2 Litern aufweisen. Andernfalls spricht man von Massivköpfen. In einigen Fällen ist der Hohlraum bereits mit einem Gehirn belegt, meistens aber ist der Raum (zunächst) noch frei. In letzterem Fall spricht man auch von Leerköpfen.

Gähnende Leere im Oberstübchen, während Kleinhirn und Rückenmark das Überleben sichern.

Während Hohlköpfe mit Hirn nicht nur unnütz, sondern oft sogar gefährlich sind, stellen die Leerköpfe mehr als 80 % der Bevölkerung und bilden den tragenden Pfosten der Gesellschaft.

Verwendungsmöglichkeiten

Aufgrund ihrer nachträglichen Befüllbarkeit lassen sich Leerköpfe für eine Vielzahl von Aufgaben verwenden:

Braucht man Konsumenten, beschallt man ein paar Hohlköpfe mit Werbung, welche sich früher oder später im Inneren verfängt und dann zügig mit Kaufkraft beantwortet wird. Da kein Hirn vorhanden ist, werden selbstverständlich keine Preise verglichen – weder untereinander noch mit dem Nutzen des Produkts.
Leider verflüchtigt sich die Werbung meist nach kurzer Zeit aus dem Kopf, insbesondere wenn die Ohren zu starker Zugluft ausgesetzt sind. Daher muss der Hohlkopf, nachdem er zum Konsumenten geformt wurde, regelmäßig weiter umworben werden, da er sonst entweder der Konkurrenz in die Hände fällt oder gar zur Vernunft kommt. Die modernen Massenmedien spielen hier eine entscheidende Rolle.


Einfacher als die Wirtschaft hat es in diesem Fall die Politik, denn im Gegensatz zum Konsumenten wird das Wahlvieh nur einmal in vier Jahren gebraucht. Es bereitet keine allzu großen Schwierigkeiten, kurz vor jeder Wahl durchs Land zu fahren, Hohlköpfe mit Hilfe von Alkohol und seichter Unterhaltung anzulocken und anschließend im großen Stil mit Propaganda abzufüllen (vgl. Wahlkampf). Diese wird vom Kleinhirn später als eigene Meinung interpretiert und als solche durchaus energisch vertreten. Insbesondere zwingt sie den so indoktrinierten Hohlkopf, am Wahltag im Wahllokal das richtige Kreuz zu machen und seinen Meistern die Macht zu sichern.
Anschließend wird er wieder der Wirtschaft und deren Werbung übergeben, die den politischen Standpunkt wieder aus dem Kopf entfernt und durch neue Kaufabsichten ersetzt.


Die dritte bedeutende Nutzungsform von Hohlköpfen ist die Religion. Anders als Politpropaganda und Werbung sind religiöse Dogmen etwas sperrig; für bessere Resultate empfiehlt es sich daher, sie so früh wie möglich in den jungen, noch formbaren Kopf zu predigen. Dafür hält die religiöse Füllung aber meistens auch ein Leben lang und muss nicht ständig erneuert werden; insbesondere besteht kaum Anlass zur Sorge, dass anderweitige Befüllungsversuche den erst mal erfolgreich eingesetzten Glauben jemals wieder verdrängen könnten.

Modernes Exemplar mit Sichtfenster. Wie man sieht, ist im Inneren alles ruhig.

Einmal überzeugt lässt sich der nun gläubige Hohlkopf je nach Religion für praktisch alles verwenden, was die jeweilige Gottheit angeblich erfreut. Ist es insbesondere sogar gelungen, einen Fanatiker zu konstruieren, hat man ein gänzlich willen- und sogar instinktloses Instrument, dem nicht einmal mehr sein eigenes Leben heilig ist; nun sind der Fantasie bei der Nutzung wahrlich keine Grenzen mehr gesetzt und man kann sich von Geld und Sex über Verehrung als Gottheit bis hin zur Blutrache ohne eigene Anstrengungen und Risiken alles beschaffen, was das Herz begehrt und der Sklave zu leisten imstande ist.

Aktuelle Entwicklung

Heute werden zunehmend Hohlköpfe mit Sichtfenster verwendet. Dies ermöglicht es, ohne große Umstände die inneren Vorgänge zu überwachen und eventuelle Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen, zu kontrollieren und zu unterbinden beziehungsweise notfalls den betroffenen Hohlkopf aus dem Verkehr zu ziehen.
Wichtige, insbesondere sicherheitssichernde Posten sind bereits heute ausnahmslos mit derart einsichtigen Hohlköpfen besetzt; es ist geplant, nach und nach auch die weniger wichtige breite Masse durch vollverglaste Scheinpersonen zu ersetzen. Treibende Kraft sind hierbei genau die Politiker, denen die alte Generation der Hohlköpfe erst zur Macht verholfen hat. Der Kreis schließt sich.

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