Karfiol
Der Karfiol repräsentiert das ranghöchste Mitglied der Paradeiser, einer hochalpinen Sekte, die sich aus konfessionslosen Exilklerikern im Jahre 815 n. Chr. gegründet hat.
In Amt und Würde
In seiner Funktion als Insektenführer obliegen dem Karfiol sowohl ackerbauliche, als auch repräsentative Aufgaben. Abertausende fanatische Anhänger besuchen alljährlich seine Messe, die stets an einem heiligen Ort in Berlin (BRD) stattfindet. Umrahmt werden diese feierlichen Audienzen mit zahlreichen Opfergaben seitens der Jünger. Die Religion folgt seit alters her sehr strengen Ritualen. So ist es den Paradeisern nicht gestattet Faschiertes vor der Mittagsjause zu verzehren. Noch im letzten Jahrhundert wurden Ungläubige nach Erwähnung des Begriffes "Tomate" als Ketzer verurteilt in eisige Gletscherspalten geklemmt, wo sie einen qualvollen Tod fanden. Ihr wohl prominentestes Opfer wurde als "Ötzi" weltbekannt. Vom Papst ist der Karfiol an seiner markanten Kopfbedeckung, der sogenannten Kaper zu unterscheiden. Es handelt sich heirbei um eine Wollmütze aus Murmeltiergrannen, welche Ähnlichkeit mit der Krausen Glucke besitzt. Ein weiteres Kennzeichen bildet die smaragdene Kette aus Alpenmuschelperlen, den Fisolen.
Die Wahl
Die Wahl eines neuen Karfiols bedarf des Ablebens seines Vorgängers. Die Konklave mietet sich dann in einer Erdmiete ein und fermentiert dort von der Außenwelt abgeschottet in tagelangen Debatten und reichlich Krautsuppe über den neuen Krauskopf. Zur Mitteilung über den Stand der Dinge werden in regelmäßigen Abständen Kohlköpfe ins Donautal rollen gelassen. Weiße Köpfe bedeuten hierbei, das noch keine Entscheidung getroffen wurde, rollt Rotkohl, ist ein Nachfolger gefunden. Gelbliche Rauchschwaden sind auf Blähungen zurückzuführen.
Berühmte Karfiole
Bernhard Kohl (heuriger Amtsinhaber)
Helmut Kohl (1901-2001)
Küm Mel XV (1788-1789)
Louis de Funès (1444-1503)
Williams Christ (815-899)