Kurzschluss
Ein Kurzschluss ist ein sehr klein geratenes Ende eines literarischen Werkes. Es kann sich um das prägnante Ende einer Handlung handeln, oder aber ein knappes Resümee eines Berichtes oder Aufsatzes sein. Eine solch kurz geschlossene und doch schlüssige Handlung wird auch als Kurzschlusshandlung bezeichnet.
Gründe
Der häufigste Grund für einen Kurzschluss ist schlichtweg Faulheit. Nach der langwierigen Arbeit an einem Projekt gelingt es Autoren oft nicht mehr, sich für ein gut ausgearbeitetes Ende zu motivieren, weshalb sie den Schluss knapp halten.
Zudem gibt es den Begriff Kurzschluss bekanntlich auch in der Elektrizität. Dieser kann, in einer so seltenen wie teuflischen Verbindung mit Mardern, Billig-Bier und einer Schreibtischlampe im Journalisten-Viertel ebenfalls einen literarischen Kurzschluss hervorrufen.
Varianten
Klein-Konklusion
Diese winzige Zusammenfassung findet man nicht selten als Stilmittel vor. Gerade bei qualitäts-journalistischen 3sat-Dokumentationen, in deren Anschluss dringend der intelektuelle Themenabend über Josef Fritzl gesendet werden muss, ist die Klein-Konklusion weit verbreitet.
Mini-Fazit
Wer kennt es nicht: Die FKK-Sause des Jahres liegt mal wieder genau parallel mit der Fertigstellung der Doktor-Arbeit in Jura und der arme RTL-Praktikant muss nach Dienstschluss die neue Raus aus den Schulden-Episode während der großen Bukake-Party schneiden. Doch hier schafft das Mini-Fazit Abhilfe! Schnell und unkompliziert kann man seine Arbeit beendigen, was – wenn überhaupt – mit zwei Beschwerdebriefen und einem unbeachteten Rüffel vom TV-Oberspasti und Hobby-Schlaumeier Oliver Kalkofe quittiert wird.
Mikro-Appell
Ebenfalls ein bekanntes Problem: Die Jubiläumsfete der Schnapsbrennerei ruft, doch der bemitleidenswerte Bundestags-Abgeordnete muss eine feurige Rede schreiben und hockt daheim. Gerne greift man nun zum Mikro-Appell, kommt auch gut an. Grünen-Göre Claudia Roth handhabt es allerdings so, dass sie ihre Reden immer nach dem Schnapssaufen beendigt, auch eine Option. Barack Obama hingegen fügt manchmal der Einfachheit halber Jay-Zs Dirt off your Schoulder als Schluss seiner Ansprache ein, wenn er nachher noch zum Freestyle-Rap-Cypher möchte.
verschwindende Vorschau
Einige Schreiberlinge ziehen es vor, gegen Ende eines Werkes einen Blick in die Zukunft zu werfen. Will man anschließend noch zur Science-Fiction-Convention, lässt dies die Zukunftskugel gerne mal auf Erbsengröße schrumpfen.
Unhappy End
Jedem ist das Happy End ein Begriff. Alle Konflikte lösen sich auf und das Liebespaar gelangt letztlich zusammen, sodass der männliche Protagonist zum Schluss doch zum Schuss kommt. Hat ein Autor aber akut keine Lust mehr, belässt er einfach den ganzen Mist, den er während der Handlung einbebrockt hat und zieht den Schlussstrich. Das Unhappy End ist mittlerweile ein probates Mittel. Joanne K. Rowling praktiziert dies seit Jahren so.
Siehe auch
Schluss
Bla.